Künstliche Intelligenz und Recht

von Melanie Arzenheimer

Die KI lernt bekanntlich und kreiert Neues, indem sie sich aus dem Internet bedient. Welche urheberrechtlichen Probleme entstehen aber, wenn die Künstliche Intelligenz z.B. Fotos aus dem Internet verwendet? Und das müssen ja noch nicht einmal Bilder von Personen sein, die da vielleicht sogar für Fake News benutzt werden?

Stellen Sie sich vor, Sie haben als Fotograf oder Fotografin ein wunderbares Bild eines – sagen wir schlafenden Eichhörnchens – geschossen. Sie verkaufen das Foto an eine internationale Bildagentur, die es in ihrer Datenbank wiederum zum Kauf anbietet. So landet der Schnappschuss womöglich ganz legal in einer Zeitschrift oder auf einem Plakat. Doch was, wenn das Foto nun von der Künstlichen Intelligenz genutzt wird? Irgendjemand am anderen Ende der Welt lässt sich beispielswiese durch KI eine Fotografie erstellen, die eine romantische Szene aus einem deutschen Wald darstellt. Das Programm, mit dem dieses Werk erstellt wird, greift Daten aus dem Internet ab und findet dabei auch das Eichhörnchen-Foto. Das wird nun nicht eins zu eins kopiert, aber doch als sogenannter Trainingsdatensatz verwendet. Ist alles, was im Internet umher schwirrt automatisch nutzbar? Was darf die künstliche Intelligenz und was nicht?

Sebastian Deubelli ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, er berät Kreative, Agenturen und Unternehmen in Fragen rund um die Rechte am geistigen Eigentum und vertritt als  Verbandsanwalt auch mehrere Urheberverbände. Im Rahmen der Gesprächsreihe wissen.schafft.wir. DIALOG, die von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zusammen mit dem Wirtschaftsreferat der Stadt Ingolstadt veranstaltet wurde, war er im Georgianum zu Gast. „KI und Recht - Vom Umgang mit geistigem Eigentum“ lautete der Titel seines Vortrags. Darf die KI nun das Eichhörnchenbild zum Trainieren benutzen oder nicht?