von Isabella Kreim
Was tun, wenn man einen Fehler gemacht hat? Wenn man etwas weggenommen hat, was man nicht mehr so einfach zurückgeben kann. Sagen wir: einen Kuchen. Dies ist zwei Pinguinen passiert. Der Käsekuchen stand einfach da. Auf einem Silbertablett. Und obwohl sie versucht haben, an etwas anderes zu denken… Sie haben ihn genüsslich aufgegessen. Mit einem unheimlichen Geräusch naht der Maulwurf. Er ist kurzsichtig. Also findet er seinen Käsekuchen nicht. Es wäre sein Geburtstagskuchen gewesen. Die Pinguine versuchen alles Mögliche, um den Maulwurf abzulenken und Zeit zu gewinnen. Aber woher einen neuen Käsekuchen nehmen?
Denn „Pinguine können keinen Käsekuchen backen“. So heißt das wunderbar absurd-komische und doch so ernsthafte Kinderstück, das gestern Nachmittag im Jungen Theater in der Werkstattbühne des Stadttheaters Premiere hatte.
Der Text von Ulrich Hub ist so herrlich absurd und unvorhersehbar wie selten ein Kinderstück. Weniger pädagogischer Zeigefinger geht fast nicht. Und dennoch wird ganz viel verhandelt, was auf andere Weise auf jedem Spielplatz oder in jeder Kita unter Kindern vorkommen kann. ....
Die Inszenierung besticht sofort durch die Ästhetik, die Regisseurin Katharina Mayrhofer und Ausstatterin Mareile Krettek auf die Werkstattbühne gezaubert haben. Eine Landschaft aus weißen Luftballons unterschiedlicher Größe, sozusagen runde Eisschollen, zwischen eisiger Antarktis, Nirgendwo und Bällebad, die in bunten Farben magisch beleuchtet werden können. ...
Das Darsteller-Quartett agiert mit herrlich verspielter Leichtigkeit, so dass kein Luftballon an seinem Platz bleibt und die Kinder immer wieder vor Überraschung aufjuchzen oder vor Freude vor sich hingluckern.
Foto: Germaine Nassal