von Isabella Kreim
Die Hauptpersonen, die Pflegebedürftige Mutter und der Pflegeroboter „Rosie“ bleiben unsichtbar. Aber wir können uns lebhaft vorstellen, wie die Maschine Rosie und die Mutter gemeinsam gymnastische Übungen machen oder Rosie, so eine Art lebensgroße wohlgeformte Barbiepuppe, fröhlich singend die Wohnung saugt.
„Schwarze Schwäne“ heißt dieses Zweifrauen-Stück von Christina Kettering, das die Leiterin des Ingolstädter Altstadttheaters Leni Brem-Keil inszeniert hat.
Schwarze Schwäne ist ein Begriff dafür, dass etwas sehr Unwahrscheinliches Wirklichkeit wird. Mit ihrem Stück „Schwarze Schwäne“ gewann Christina Kettering 2019 einen Autorenwettbewerb am Theater Heilbronn, wo das Theaterstück auch uraufgeführt wurde. Die Leiterin des Ingolstädter Altstadttheaters Leni Brem-Keil hat es nun mit Katrin Wunderlich und Sonia Hausseguy auf die Bühne gebracht und dabei die großen Stärken dieses klugen Stücks hervorragend herausgearbeitet. Nämlich dass hier die schweren Themen Pflege von Angehörigen und KI auf spannende, aber durchaus auch pointiert erheiternde Weise erzählt werden. Und dabei geht es immer auch um etwas anderes, nämlich: Wie sind unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, welche menschlichen Bedürfnisse nach Anerkennung und Selbstverwirklichung haben wird und welche Defizite in den familiären Bindungen zeigen sich in einer solchen Krisensituation?
Und: Was kann uns die Künstliche Intelligenz an Arbeit abnehmen und wann greift die KI grenzwertig in unser eigenes Denken und Fühlen ein bis hin zum Extremfall, dass eine KI zwar viel lernen kann, aber kein Schuldgefühl und keine Moral kennt
Nächste Vorstellungen: 31.10., 9., 10., 14.11.
Foto: Ina Wobker