von Heike Haberl
Berührende Erkenntnismusik, kostbare Gänsehautmomente: Kirchenmusikdirektor Oliver Scheffels gelang mit dem Kammerchor Ingolstadt, der Vogtland Philharmonie und vier Gesangssolisten eine bewegende Interpretation von Mendelssohns Oratorium „Paulus“ im Festsaal des Stadttheaters. Warum dieser beeindruckende und ergreifende Kraftakt in mehrfacher Hinsicht allen Respekt und große Würdigung verdient, von welchen Facetten diese Interpretation lebte – und was das Werk so einzigartig, ja sogar revolutionär macht – darum geht es im heutigen Kulturkanal.
In den vergangenen 30 Jahren hat der Kammerchor Ingolstadt mehrmals Mendelssohns „Elias“ gesungen – aber nie seinen „Paulus“. Das gewaltige Oratorium auf neutestamentarische Texte ist eine komplexe romantische Partitur, die so manche Herausforderungen bereithält – aber alle Mühen der Einstudierung und Rezeption lohnt. Selten sind Musik und Inhalt so eng miteinander verwoben wie hier. Erzählt wird die Wandlung des Christenbekämpfers Saulus von Tarsus, der durch Erkenntnis zum Apostel, Missionar und schließlich Märtyrer Paulus bekehrt wird.
Foto: Dagmar Nieswandt