von Isabella Kreim
Es ist eine sehr schöne, spritzige Musik, wie sie auch von Donizetti , Rossini – oder Johann Simon Mayr stammen könnte, dieser „Don Chisciotte“, der als Operngastspiel vom theater für niedersachsen am Montag und Dienstag im Stadttheater Ingolstadt zu erleben war. Die Heilbronner haben die Vertonung des Cervantes-Stoffs durch den spanischen Sänger und Komponisten Manuel Garcia ausgegraben und erstmals seit seiner Entstehung um 1829 in Deutschland aufgeführt.
Es ist eine etwas verworrene Geschichte über zwei Liebespaare: Der Mann der einen entführt die Verlobte seines Freundes,. Seine Frau, Dorotea gibt sich als Königin aus, die sich von einem Riesen bedroht fühlt. Dazwischen geraten der Titelheld, der „Ritter von der traurigen Gestalt“ , sein Kampf gegen imaginäre Gefahren wie Riesen und Drachen und sein Knappe Sancho immer wieder etwas in den Hintergrund.
Die Inszenierung von Regisseurin Seollyeon Konwitschny-Lee hat die Story aus dem Mittelalter zudem mit vielen Bezügen zu den Befreiungskriegen der napoleonischen Zeit und den Gemälden von Francisco Goya aufgeladen.
Doch gegen Schluss kommen die Regissereurin und die Libretto-Dramaturgie des Komponisten dann doch ziemlich ins Schleudern. Was mehr an der unlogischen Szenenfolge des Librettos liegt.
Die Protagonisten, vor allem Yohan Kim als Don Chisciotte konnten sängerisch überzeugen. GMD Florian Ziemen ließ sein Orchester spritzig und elegant aufspielen.
Und auch wenn der Spagat zwischen einer Opera Buffa, in der fröhlich im Rhythmus der Musik gehopst wird und den Schreckensbildern Goyas nicht immer ganz überzeugend gelungen ist, hat diese Inszenierung dieser Chisciotte-Oper von Manuel Garcia doch ihre Harmlosigkeit und Naivität ausgetrieben.
Foto: Clemens Heidrich, tfn