von Isabella Kreim
Zuletzt war es wohl bei der großen Verabschiedung von Intendant Knut Weber im Juli im Turm Baur, dass Peter Schnell, bereits im Rollstuhl, aber mit großer Anteilnahme und Begeisterung an einer kulturellen Veranstaltung in Ingolstadt teilgenommen hat. Gestern Vormittag ist Ingolstadts Alt-OB und Ehrenbürger Peter Schnell im Alter von 88 Jahren verstorben.
Eines seiner wichtigsten Worte, selbst bei Problemlagen war: Respekt. Respekt allen Menschen gegenüber, auch den im politischen Machtsystem Unbedeutenden gegenüber, Respekt auch für konträre Positionen. Mit dieser Menschlichkeit und seinem offenen Ohr für alle, ist er für viele Ingolstädter und Ingolstädterinnen der Inbegriff eines bürgernahen OB geblieben, wie auch viele Reaktionen in social media auf seinen Tod bezeugen.
Ein wenig von dieser persönlichen Uneitelkeit und Glaubwürdigkeit vermittelt sich auch in diesem Gespräch, das ich 2016 nach seinem 80. Geburtstag mit ihm geführt habe.
Vieles ist in seiner 30jährigen Amtszeit von 1972 – 2002 passiert, was aus dem kulturellen Leben nicht mehr weg zu denken ist. Es gab bei seinem Amtsantritt noch kein Stadtmuseum, keine Stadtbücherei im Herzogskasten, keinen von Baracken befreiten, öffentlich nutzbaren Klenzepark, kein Profiorchester, kein Jugendzentrum Fronte 79, keine Fußgängerzone und natürlich keine Hochschule. 5 neue Museen sind entstanden, als letztes kam in seiner Amtszeit das Bauerngerätemuseum als Dependance des Stadtmuseum dazu.
Wie es zu einigen dieser Einrichtungen kam, lassen wir ihn noch einmal erzählen.
Es ist nicht nur eine große Persönlichkeit, die viel in Ingolstadt bewegt hat, zu betrauern, sondern auch ein Mensch, der durch seine Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit und seine humorvolle Gelassenheit tief beeindruckt hat.