von Isabella Kreim
Mit ganz viel Magie und 5 hinreißenden Schauspielern und Schauspielerinnen hat Martina van Boxen Michael Endes „Satanarchäolügenalkohöllischen Wunschpunsch“ als vorweihnachtliche Familienaufführung im Großen Haus des Stadttheaters Ingolstadt inszeniert.
Das ist so spannend und unterhaltsam, dass selbst Erwachsene manchmal den Atem anhalten – aber auch viel schmunzeln über die vielen kleinen komischen Momente und den überraschenden Bühnenzauber mit Funkenschlag, Goldflitterregen, Feuerwerk oder eine beim Stundenschlag aufstöhnende Uhr.
Denn es ist 7 Stunden vor 12 am Silvesterabend, um die Welt vor Katastrophen, Seuchen, Kriegen ungeahnten Ausmaßes zu retten. Es geht um ganz viel. Und um Vieles, was auch Kinder umtreibt. Das Artensterben, vor allem der Tiere, oder um die Verschmutzung von Wasser und Luft.
Michael Ende hat das schwere Thema der Umweltzerstörung bereits 1989 als Kinderbuch in eine zaubermärchenhaft phantasievolle Geschichte verpackt.
In Bezug auf Überschwemmungen hat Beelzebub Irrwitzer im letzten Jahr ganz gut gearbeitet, spricht Sascha Römisch als der teuflische Laborzauberer augenzwinkernd ins Publikum. Was andere Katastrophen betrifft aber sind er und seine Tante, die Geldhexe Tyrannja Vamperl schwer in Verzug. So wird ihnen ein satanischer Gerichtsvollzieher mit knallhartem Ultimatum ins Haus geschickt. Bis Mitternacht müssen sie noch viele Tierarten ausgerottet, Fischsterben und verseuchte Flüsse, Epidemien und Kriege verursacht haben. Dies kann selbst diesen Zauberern nur gelungen, indem sie – zu Silvester – einen Wunschpunsch brauen, der eine besondere Eigenschaft hat: Er verkehrt alle guten Neujahrswünsche in ihr Gegenteil.
Kann denn niemand eine solche Turbo-Weltzerstörung verhindern? Auf die Menschen ist kein Verlass. Die arbeiten ganz im Sinne der teuflischen Umweltzerstörung. Aber die Tiere haben einen Rat gebildet und Spione zu den beiden Weltverhexern geschickt. Einen eher begriffsstutzigen Kater, der den Wohlstand bei Beelzebub Irrwitzer so genießt, dass er nicht sehen will, was sein Herr wirklich im Sinn hat. Und den weibliche Raben Krakel, die von Haus aus schwarz sieht und deshalb die Brisanz der Lage erkennt.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Für die beiden Umweltzerstörer genauso wie für die beiden Tiere. Was können sie tun, um das Schlimmste zu verhindern? Es wird noch einmal gut ausgehen.
Regisseurin Marina van Boxen hat es großartig und temporeich verstanden, den Ernst und die Dramatik des Geschehens mit der Leichtigkeit und dem Humor der Darsteller zu spicken...
Foto: Ludwig Olah