von Isabella Kreim
Desert und Dessert - mit zweitem S. Die Wüste und die Nachspeise. Um solche Gegensatzpaare drehen sich die Arbeiten der 18 ausstellenden Künstler und Künstlerinnen der Gruppe Art Experiment, die bis 1. Dezember in der Ingolstädter Harderbastei zu sehen ist.
Imposant und gekonnt das großformatige Wüstengemälde von Helga Hiehs. Berührend die filigranen Samen-Installationen aus Papier und Faseern von Doris Sperr im Nebenraum. Dieter Wührl erinnert in seinen martialischen Metallensemblagen an eine nicht friedliche Welt. Und als Dessert gibt es auch eine Arbeit aus Schokolade.
Es gibt einige Multitalente in der Künstlervereinigung Art experiment. Michael von Benkel spielte zur Eröffnung Gitarre und las aus seinem Märchenbuch „Das Königreich der Inseln“ eine für eine Bilderausstellung sehr passende Passage, In einem Restaurant werden statt Essen nur die Bilder von Essen serviert. Hunger auf Farben. Und Michael von Benkel hat neben Lackbildern auch eine originelle Installation zum Thema heutiger Kommunikation beigetragen. In einem großen Smartphone sieht man ein virtuelles Gegenüber, das real vor einem steht, aber durch die Installation verdeckt ist.
Ein Multitalent ist auch Neuzugang Jens Rohrer. Sein Theaterstück „Schlimme Nacht“ über einen Schlaflosen wird mit Benjamin Dami morgen um 20 Uhr im Ausstellungsraum noch einmal gespielt. Bei der Ausstellungseröffnung las er neben seinen witzigen Tiergedichten a la Robert Gernhardt auch von ihm zusammengetragene Sentenzen, mit denen Künstler manche ihrer Kollegen bissig geschmäht haben. Und von Jens Rohrer stammen auch witzige Exponate der Ausstellung. Konkrete Kunst aus farbigen Reißnägeln oder in Quadratform zusammengestopften Nudeln . Und mein Liebling der Ausstellung zum Thema Betonwüste: Eine Skyline aus elektrischen Zahnbürsten.
Die Ausstellung ist bis 1. Dezember in der Harderbastei zu sehen und von Do – So zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet. Am Samstag den 30. November gibt es noch eine Klangperformance und eine Feuershow beteiligter Künstler.
Wir haben mit der Vereinsvorsitzenden Beatrix Chabé Müller gesprochen.