von Isabella Kreim
Am Samstag war als einmalige Gastspiel im Ingolstädter Altstadttheater das Theaterstück „Kreisel“ aus München zu sehen. Es ist das erste selbstgeschriebene Theaterstück der Schauspielerin und Regisseurin Anna Funk und hatte im Juni im Theater im Fraunhofer in München Premiere mit ihrem eigenen hier 5-köpfigen Ensemble.
Am zufriedensten ist wohl der Wirt. Er ist auf dem Land aufgewachsen zu einer Zeit, als Fensterln das größte Beziehungsproblem war. Und er mokiert sich in schönstem bayerisch gleich zu Beginn über die Kompliziertheit seiner Gäste, der feinen Städter - und über die Kulturbeflissenen im Publikum.
Dann betreten 4 weitere Personen in wechselnden Konstellationen seine Kneipe.
Und sie alle monologisieren und reflektieren, warum sie unzufrieden mit sich und ihrem Leben sind. Egal wie äußerlich erfolgreich sie auch sein mögen.
Anna Funks Theaterstück bleibt lange Zeit ziemlich statisch, es gibt kaum Interaktionen oder einen Gedankenaustausch zwischen den Figuren. Jeder erzählt statementartig seine Lebenssituation, kreist in seinem eigenen Orbit. Bis sich eine Liebesgeschichte zwischen der unglücklichen, sich selbst hinterfragenden Frau und dem erfolgreichen, aber in Selbstisolation lebenden Professor anbahnt...