von Isabella Kreim
Nach eineinhalb Jahren kann wieder im Großen Haus gespielt werden.
Mit einer eindringlichen Inszenierung über den Tod ist das Stadttheater Ingolstadt in die neue Spielzeit gestartet. „Jedermann (stirbt)“ ist eine sprachmächtige und kluge Neufassung des österreichischen Dramatikers Ferdinand Schmalz von Hugo von Hofmannsthals Variante des Mysterienspiels, die das „Sterben des reichen Mannes“ ins Heute einer Wohlstandsgesellschaft mit sozialen Spannungen transferiert und dabei die christliche Moralpredigt der Jenseitsfurcht vermeidet, ohne die metaphorische Ebene einer Wette zwischen Gott und Teufel auszuklammern.
Der niederländische Regisseur Servé Hermans ist nicht der Versuchung erlegen, aus dem Setting einer Neureichen-Party ein schrill-morbides Spektakel zu machen. Ganz im Gegenteil. Ihm gelingt eine ernsthafte, menschliche Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit weit entfernt von falscher Theatralik, und doch schlägt das Pendel sanft aus zwischen den wilden Todeszuckungen einer dekadenten Fun-Gesellschaft und Todeselegie, kraftvollem existentiellen Lebenskampf und sarkastischer Ironie. Grandios inszeniert und gespielt von einem wunderbar homogenen Ensemble!
Einen mitreißenderen Saisonauftakt hätte sich der Konzertverein Ingolstadt kaum wünschen können als letzten Donnerstag mit dem Carion Bläserquintett.
Ein klassisches Konzert, bei dem sogar gelacht wurde. Über die Entertainerqualitäten des Fagottisten und des Hornisten als Moderatoren, über die Choreographie, mit der die 5 Musiker auf dem Festsaal-Podium in Duett-Passagen in innigem Augenkontakt miteinander flirteten, sich kurz solistisch absonderten oder als Begleitgruppe verschwörerisch die Köpfe zusammensteckten, kurz die musikalischen Strukturen auch visuell sichtbar machten.
Natürlich ist das nur bei so virtuosen Könnern auf ihren Instrumenten wie diesen 5 Bläsern möglich,, die sich aus Dänemark, Lettland und Schweden zusammengetan haben.
Sie hat Texte von Roger Willemsen mit der Schauspielerin und Regisseurin Marie Schrader für ein Bühnenprogramm unter dem Titel Landschaften entwickelt und eingespielt und ist mit diesem Hörbuch auf der Spiegel Bestsellerliste auf Platz 2 gelandet. Und sie ist Künstlerische Leiterin verschiedener Kammermusikfestivals.
Keine Frage, die junge Geigerin Franziska Hölscher ist eine interessante und vielseitige Musikerin. Am Mittwoch kommt sie zu einem Duo-Abend auf Einladung des Konzertverein Ingolstadt in den Theaterfestsaal. Mit Janacek, Beethoven, Fauré