von Isabella Kreim
"Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt" bei den Freilicht-Festspielen Vohburg: Diese abenteuerliche Weltreise als Wettlauf gegen die Zeit, die der englische Gentleman Phileas Fogg Ende des 19. Jahrhunderts unter den Reisebedingungen der Technik-Euphorie der damaligen Zeit unternimmt, um eine Wette zu gewinnen, bietet eine abwechslungsreiche Szenenfolge und viel Stoff für Freilichtadäquat wirkungsvolle Bilder.
Zu sehen ist eine amüsante, bunt-einfallsreiche Freilicht-Aufführung mit einem Bühnenbild voller Überraschungen, unterhaltsamen Dialogen und hervorragend differenziert und präzise spielenden Laiendarstellern – und natürlich einem Großaufgebot an Mitwirkenden inklusive Live-Kapelle, Kinderchor und orientalischer Tanzeinlage, die das entsprechende Lokalkolorit für die Schauplätze am Suezkanal, in Indien, Hongkong, Japan oder in einem amerikanischen Saloon mit authentischen Kostümen illustrieren.
Der Clou ist bereits das Einheits-Bühnenbild von Valerie Lutz. Eine überdimensionale gekippte Weltkugel-Scheibe mit den aufgemalten Kontinenten und Ozeanen bildet das runde Spielpodest und die Rückwand für die zentrale Spielfläche – und hält viele Überraschungen bereit. Das Riesenengagement der 115 Mitwirkenden auf und den 60 Helfern hinter der Bühne, die 900 Stunden Arbeit für den Bühnenbau und die 3 Jahren Vorlauf für die Organisatoren des Festspielausschusses, dieser bewundernswerte beträchtliche Aufwand war diesmal besonders gut investiert, denn mit Gisela Maria Schmitz hatte man eine Regisseurin gefunden, die mit großem Geschick bis ins kleinste Detail das Beste aus den Vohburger Möglichkeiten herausgeholt hat.
Die Cellistin Raphaela Gromes und der Pianist Julian Riem können am Mittwoch nun endlich das Konzert für Cello, Klavier und Streichorchester von Igor Loboda mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt zur Uraufführung bringen. Johannes Seifert hat mit den beiden Solisten, und auch mit dem Komponisten gesprochen. Und alle betonen: Diese zeitgenössischen Musik ist nicht so schwierig zu hören, wie manche Konzertbesucher vielleicht befürchten