von Isabella Kreim
Die Uraufführung eines Doppelkonzerts für die ungewöhnliche Besetzung Cello, Klavier und Streichorchester von Igor Loboda stand im Mittelpunkt des Abokonzerts des Georgischen Kammerorchesters letzten Mittwoch. Dazu war auch Ruben Gazarian, der bis 2018 Chefdirigent des GKO war, wieder ans Pult der Georgier und nach Ingolstadt zurückgekehrt.
Mit der Cellistin Raphaela Gromes und ihrem langjährigen Klavierpartner Julian Riem und natürlich dem vertrauten GKO hatte Igor Loboda zwei wunderbare Interpreten für sein Werk. Nach der Pause dirigierte Ruben Gazarian die Serenade für Streichorchester von Tschaikowsky.
Die Gegner der Kammerspiele kann man nicht mehr umstimmen. Daher kann man an dieser Stelle nur an jene Ingolstädter und Ingolstädterinnen appellieren, die eigentlich nicht dagegen sind, aber es nicht für nötig finden, am Sonntag bei den beiden Bürgerentscheiden zur Wahl zu gehen.
Es steht viel auf dem Spiel. Diskutiert über alternative Standorte wurde 5 Jahre lang.
Man mag vom ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten und Bundesminister Horst Seehofer und mancher seiner politischen Hakenschläge halten was man will: Aber er steht gewiss nicht unter dem Verdacht, einem SPD-Bürgermeister in seiner Heimatstadt nach dem Mund zu reden. Hier sein Plädoyer für den Kammerspiel-Neubau an der Schutterstr.
Und noch eine Stimme: Lisa Batiashvili, die Weltklassegeigerin und Künstlerische Leiterin der Audi Sommerkonzerte in den letzten 3 Jahren, mag heute zur Kulturelite gehören. Aber sie kam als 12jähriges Flüchtlingsmädchen aus Georgien nach Ingolstadt. Mit nichts. Außer dem Privileg, dass ihr Vater, der damals verdammt schlecht verdienende Konzertmeister des GKO, Wert auf Bildung und auch kulturelle Bildung gelegt hat.