von Isabella Kreim
Die israelische Star-Autorin und -Regisseurin Yael Ronen hat in einem Musical „Slippery slope“ ( auf deutsch: rutschiger, schlüpfriger Abhang) die Ambivalenz der Zeitgeist-Debatten um kulturelle Aneignung, cancel culture, Machtmissbrauch oder #me too ebenso intelligent wie unterhaltsam auf die Bühne gebracht. Vor einem Jahr am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, erfolgreich auch beim Berliner Theatertreffen und nun, als Eröffnungspremiere der neuen Spielzeit, auch am Stadttheater Ingolstadt, wo sie ihr Stück ebenfalls selbst inszeniert hat.
So unterhaltsam und intelligent kann man mit Zeitgeist-Debatten umgehen. „Slippery slope“ ist ein virtuoser Spielzeitauftakt, der viel bejubelt wurde. Mit dieser Produktion zeigt das Stadttheater Ingolstadt, dass es mit den Top-Theaterereignissen der Metropolen mithalten kann.
Bitte nach Ihnen. Oder wollen Sie zuerst? Schlangestehen vor dem Sprung vom Hochhaus-Dach ist eine eher ungewöhnliche Situation – mit ziemlich witzigen Pointen.
Regisseur Stefan Eberle hat den bereits verfilmten Roman „A long way down“ des britischen Pop-Autors Nick Hornby mit Matthias Zajgier, Victoria Voss, Sarah Schulze-Tenberge und Sebastian Kremkow auf die Bühne im Studio im Herzogskasten gebracht. Und es gibt einiges zu lachen an diesem knapp 1 ½ stündigen Theaterabend. Denn die Reaktionen der anderen über die Selbstmordgründe der ebenfalls Lebensmüden, überhaupt das unfreiwillige Zusammentreffen sehr unterschiedlicher Charaktere und Lebensgeschichten hat durchaus komische Züge. Und die vier DarstellerInnen spielen diese unterschiedlichen Typen und kuriosen Situationen genüsslich aus.