von Isabella Kreim
Die Schauspielerin und Regisseurin Ulrike Arnold hat „Der Selbstmörder“ von Nicolaj Erdmann, eine Politsatire aus dem Jahr 1928, am Großen Haus des Stadttheaters Ingolstadt inszeniert. Über das, was die Mächtigen am meisten fürchten: Dass ihr Unterdrückungssystem mit den Mitteln der Komik ad absurdum geführt wird.
An meinem Tod ist niemand schuld, schreibt der arbeitslose Semjon nach seinem Ehestreit auf die Wand, die aussieht wie der „Eiserne Vorhang“ - wie der im Theater natürlich, nicht wie die frühere Grenze zwischen West und Ost. Es finden sich Leute, die Semjons zu seinem Selbstmord beglückwünschen, ihn gnadenlos dazu drängen, um seinen Freitod als Opfer für ihre Interessen vereinnahmen zu können, Die Regierung ist schuld, die Wohnungsnot, das Finanzamt...
Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor, dass Menschen, die sich abgehängt und benachteiligt fühlen, nach Schuldigen suchen?
Am kommenden Freitag findet das diesjährige Benefizkonzert der Audi Bläserphilharmonie statt. Es ist ein Jubiläumskonzert. 60 Jahre lang existiert dieses Werkorchesters bereits.