von Isabella Kreim
Steven Cloos, Superheld des Jungen Theaters Ingolstadt als Geschichtenerzähler für Kinder, musste sein für heute vorgesehenes „Superheld liest“-Programm um eine Woche vorverlegen. Weil die Aufführung „Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin“ krankheitsbedingt abgesagt wurde.
Kein Problem für diesen Superhelden vom Stern de Bücher Steven Cloos und auch nicht für seine HelferInnen um Regisseurin Momo Mosel, die immer in den jeweiligen Bühnenbildern, die gerade in der Werkstattbühne aufgebaut sind, auch einige szenische Überraschungen vorbereitet haben.
Diesmal waren es die ziehharmonikaförmigen, gezackten Wände von „ Let them eat Iphigenie“, in denen Superheld seine Geschichten präsentiert hat - und die ihre Farbe wechseln konnten. Mal blau mal pink. Ein bisschen Theatermagie zum Staunen zwischendurch also.
Weil es nun kurz nach Weihnachten war, konnte Superheld auch einige Geschenke auspacken, die ihm seine FreundInnen gemacht hatten. Neben der verpackten Bühnenkulisse war da ein weiteres in Geschenkpapier verpacktes etwa 2m hohes Ungetüm. Nach dem Auspacken kam ein fellbezogener, und beim Aufmachen heftig Wasserdampf verströmender Kühlschrank zum Vorschein, ein „Bücher-Frischhalte-Schrank“, den ihm ausgerechnet seine Freundin Stina geschenkt hat , die wir bereits bei einer anderen Lesung dick vermummt als immer frierendes und nach kuscheliger Wärme suchendes Wesen kennengelernt haben.
Superheld hat diesmal 4 kurze Geschichten ausgewählt, die sehr dezent von Kindern erzählen, die irgendwie ein bisschen anders sind.
Geschichten von einem vielleicht behinderten Jungen, oder von einem Mitschüler, der stottert, von einem, den alle übersehen und der nie eingeladen wird oder mitspielen darf oder die Geschichte von einem Teddybären, der lieber eine Teddybärin sein will. Und alle Geschichten haben irgendwie ein Happyend und wecken die Zuversicht, dass Freundschaft stärker ist als Vorurteile.
Doch dieser Superheld kann nicht nur gut Geschichten auswählen und vorlesen, Steven Cloos ist auch ein Superheld in der Kommunikation mit seinen kleinen und großen ZuhörerInnen. Die 4. Wand des Theaters überwindet dieser Superheld mühelos...