Premiere "Königin Lear"; 6. Abo-Konzert GKO
von Isabella Kreim
Die in Amsterdam geborene Regisseurin Anne Mulleners, noch keine 30 Jahre alt, hat im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt „Königin Lear“ als kammerspielhaft packende Familiengeschichte mit einer grandiosen Hauptdarstellerin Ingrid Cannonier eindrucksvoll in Szene gesetzt und dabei Tom Lanoyes zur Zeit der Finanzkrise 2008 angesiedelte Shakespeare-Überschreibung durch die sichtbaren Spuren der Klimaveränderung ergänzt.
Eine Familie und eine Welt am Kipppunkt in die Katastrophe.
Anne Mulleners Inszenierung von Tom Lanoyes „Königin Lear“ macht eindringlich klar: Die Krise dieser Wohlstands-Familie ist unser aller Herausforderung. Ein möglichst großes Stück vom Kuchen behalten zu wollen, wird den Niedergang nicht aufhalten. Wie bei den Lears.
Beim sechsten Abonnementkonzert des Georgischen Kammerorchester Ingolstadt am kommenden Donnerstag im Theaterfestsaal ist der Kontrabassist Edicson Ruiz, Mitglied der Berliner Philharmoniker, als Solist zu Gast. Die Leitung hat der polnische Dirigent Łukasz Borowicz. Auf dem Programm stehen Werke von Alexander Tansman und Efraín Oscher, Landscape des polischen Komponisten Andrzej Panufnik, sowie eine Sinfonie von Joseph Haydn.
