ab 14. April: Programm der Ingolstädter Literaturtage
von Isabella Kreim
Am Freitag nach Ostern, am 14. April beginnen die 30. Ingolstädter Literaturtage, die bis Ende des Monats mehr als ein Dutzend Veranstaltungen mit namhaften und jungen Autorinnen und Autoren bieten.
Und da ist auch thematisch viel Anregendes dabei, egal ob Sie sich für David Bowie, die Bewältigungsstrategien einer pflegenden Angehörigen oder die Nach-Wende-Mentalität in Ostdeutschland, die afrikanische Realität in Äthiopien vor dem Bürgerkrieg interessieren oder sich über Episoden einer Jugend auf dem bayerischen Land in den 60er Jahren amüsieren wollen. Der Vorverkauf läuft.
Die über 80jähirge Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert schildert die Situation mit ihrem geliebten, aber nun pflegebedürftigen Mann, die 30jährige Slata Roschal erhielt für ihren Debütroman 153 Formen des Nichtsseins den dt. Buchpreis 2022, in dem sie in Collageform ihrer deutsch-russischen Identität nachspürt. Die deutsch-türkische Schauspielerin und Büchner-Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar erzählt von einem Theaterleben in den 1970er Jahren in Deutschland und Paris.
Der unter 30jährige Rapper Hendrik Bolz schreibt über eine Jugend in den Nullerjahren in Ostdeutschland, der bayerische Musiker Erwin Rehling erzählt unter dem Titel Ois ned glong in kurzen Episoden von seiner Jugend auf dem Land. Und der Münchner Autor Markus Ostermair hat in seinem Debütroman Der Sandler über Obdachlose geschrieben, die er als Zivi in der Münchner Bahnhofsmission kennenlernen konnte.
Bekannte Autoren wie der Lyriker Durs Grünbein und der Erzähler Matthias Politicky lesen aus ihren neuen Büchern. Vorgestellt wird aber auch eine Graphic Novel über David Bowie.
Die aktuelle Fleißer-Preisträgerin Ines Geipel hat drei der Abende mit Literatur aus und über die ehemalige DDR kuratiert und wird auch selbst einen Abend bestreiten, an dem sie in der DDR unterdrückte und verfemte Literatur vorstellt.
Den Anfang der 30. Ingolstädter Literaturtage macht ein Roman, dessen Anfang und Titel Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken so skurril ist, dass das heimatliche München in weiter Ferne ist. Ein Mann treibt auf einer Kühlbox im Meer. Ausgedacht hat sich das Flo Weber, bekannt als Schlagzeuger der Band Sportfreunde Stiller.
Foto: Flo Weber by Mirco Taliercio
