von Isabella Kreim
Es wird seine letzte Spielzeit sein. Ingolstadts Theaterintendant Knut Weber hat für den Spielplan für die Saison 2023/24 viele Herzensprojekte ausgewählt und zieht noch einmal alle Register, um seine Zeit als Ingolstädter Theaterleiter möglichst so fulminant zu beenden wie er vor 13 Jahren, vom Staatstheater Karlsruhe kommend, begonnen hat. Auch ohne so spektakuläre Events wie die öffentlichen Sparziergänge „Geheime Gärten“ soll das Haus seine vielfältigen Qualitäten entfalten.
Starke Geschichten so alt wie die „Orestie“ in einer heutigen Fassung als „Haus ohne Ruhe“ oder ganz heutig wie eine Uraufführung von Rebekka Kricheldorf mit dem Titel „Bondi Beach“. Geschichten, die den Nerv der Gegenwart treffen. Geschichten über die Verführbarkeit durch Reichtum und ein angenehmes Leben wie Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“ oder ein Oratorium von Georg Friedrich Händel, das mit einem „RequiemManifest“ von Thomas Köck kombiniert wird.
Geschichten über Recht und Gerechtigkeit wie „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist und Geschichten über das Theater selbst wie Tschechows „Die Möwe“ oder eine britische Komödie unter dem Titel „Mord auf Schloss Haversham“ über alles was auf dem Theater schief gehen kann, zumindest bei einer Laienspielgruppe.
Ebenfalls auf dem Spielplan 2023/24 stehen das Musical „Cabaret“ und eine Version von Shakespeares „Sturm“ von den Tiger Lillies als Freilicht im Turm Baur - und vieles mehr in den Kleinen Spielstätten, sowie Musiktheatergastspiele wie die „Zauberflöte“ von Regie- und Bühnenbildaltmeister Achim Freyer vom Staatstheater Meiningen. Und im Jungen Theater unter der Leitung von Julia Mayr gibt es Stücke für die Allerkleinsten ab 2 und für Junge Menschen, darunter auch ein Tanzprojekt.
„Recht und Gerechtigkeit“ ist das Motto der nächsten Spielzeit. Und vielleicht ist dies Knut Webers persönlichster Spielplan.
Als Abschluss seiner Intendanz in Ingolstadt kann Knut Weber mit dem Stadttheater Ingolstadt im Juni 2024 auch nochmals die Bayerischen Theatertage in Ingolstadt ausrichten. Und auch hier gibt es neue Impulse für dieses seit 38 Jahren bestehende Festival. 2024 jährt sich auch der Todestag der Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer zum 50 mal. Auch darauf soll im Rahmen der Bayerischen Theatertage Bezug genommen werden.