von Isabella Kreim
Dass im Freilichttheater nicht großes Spektakel geboten werden muss, um ein nicht nur amüsantes, sondern durchaus an existentiellen Nöten oder Themen wie Gentrifizierung kratzendes, charmantes Sommervergnügen zu bereiten, zeigt der Regisseur und Musikalische Leiter des Stadttheaters Ingolstadt Tobias Hofmann mit seiner Adaption von Fatih Akins Filmkomödie „Soul Kitchen“ auf der Freilichtbühne im Turm Baur.
„Soul Kitchen“ ist eine Geschichte über liebenswerte Menschen, die ihr Leben nur schwer auf die Reihe kriegen, und dennoch wird Musik gemacht, geliebt, gegessen, getanzt und gefeiert. Ein Sommermärchen, in dem alles schief läuft mit der Liebe, dem Geld, dem Traum vom eigenen florierenden Restaurant - und am Ende doch alles gut wird.
Dies gelingt mit viel Charme und Atmosphäre, einem fabelhaften Ensemble, verstärkt durch Statisterie und einer auch in Auftritten im „Soul Kitchen“ szenisch integrierten fabelhaften Live-Band, so dass es immer viel zu sehen gibt.
Der Generationenclub des Stadttheaters Ingolstadt unter der Leitung von Julia Pöppich hatte am Samstag Premiere seiner diesjährigen Eigenproduktion „Druck“.
11 Menschen unterschiedlichen Alters haben in einer knapp einstündigen Stückentwicklung humorvoll, aber auch berührend ernsthaft auf die Bühne gebracht, was sie in ihren unterschiedlichen Jobs und Biografien erlebt haben und sicher fast alle im Publikum kennen: Den ständigen Leistungsdruck, die Überforderung im Job, wenn dann auch noch die Technik, wie hier, Wortspiel, der Drucker, nicht funktioniert, oder wenn, die Kinder am Rockzipfel zerren.
Prima gemacht und sehr schön aus dem Alltag abgeleitet und szenisch auf den Punkt gebracht. „Druck“. Noch einmal zu sehen nächsten Freitag um 18 Uhr im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt. Der Eintritt ist frei.