von Isabella Kreim
Morgen wird im Kunstverein Ingolstadt in der Theatergalerie eine neue Ausstellung eröffnet. „Etwas Spielraum“ hat der in München lebende Marco Stanke seine Ausstellung genannt. Und spielerisch leicht wirkt auch die Präsentation der Bildobjekte im Raum. Aber ist es vielleicht eine humorvolle, subtile Art der Provokation?
Hat da ein Künstler tatsächlich eine leere Leinwand, also nur den bespannten Keilrahmen an die Wand gehängt? Marco Stanke arbeitet mit den Materialen seiner Zunft, Keilrahmen, Leinwand, ein wenig Farbe und den strengen geometrischen Formen der Konkreten Kunst. Aber das farbige Quadrat sitzt nicht exakt auf dem weißen Bilduntergrund, die Leinwand ist an einigenStellen deforniert oder beschädigt und irgendwo ist eine Ecke nach oben gebogen, Keilrahmen sind zu einem leeren Dreeick montiert und anstelle der Leinwand bemalt. Irritationen der Erwartungshaltungen an ein Bild oder an die gängigen Präsentationsformen in Kunstmuseen und Galerien sind hier quasi der bildinhalt. Der Fehler im System, wie es in einem Gedicht des Konkreten Poeten Eugen Gomringer heisst, oder bei Karl Valentin, die Tücke des Objekts sind hier die entscheidenden „Bildinformationen“. Und das Kap94 lässt sich in seiner Reihe „Kunst in der Schwebe“ im Außenbereich eine Leinwand von Marco Stanke installieren, die halb im Künettegraben hängen wird. Dafür ist am Sonntag um 18 Uhr Eröffnung mit Musik.
Die Audi Sommerkonzerte setzen einen Schwerpunkt auf junge Talente. So waren beim ersten Klassik-Open_Air im Klenzepark die beiden 27- und 30jährigen Jussen-Brüder als Klaviersolisten zu Gast. Johannes Seifert konnte mit den beiden Niederländern und mit dem Dirigenten Kent Nagano sprechen.