von Isabella Kreim
Es war ein überwältigend schönes Konzert.
Goethe bietet einen Kosmos an christlichem und metaphorischem Jenseitspersonal auf, das Fausts Seele schliesslich doch vor Mephistos Zugriff rettet und erlöst. Diese poetische Schlussapotheose seines "Faust 2" war der Ausgangspunkt für Robert Schumanns Vertonung von „Szenen aus Goethes Faust“ für Solisten, Chor, Kinderchor und großes Orchester. Sie werden selten im Konzertsaal aufgeführt und schon gar nicht szenisch auf eine Opernbühne gebracht. Denn der Szenenfolge fehlt jede dramaturgische Kontinuität.
Im Rahmen der Audi Sommerkonzerte konnte man im Theaterfestsaal dieses musikalisch grandiose Werk nun in einer Produktion erleben, die bereits in Duisburg zu hören war.
Denn einstudiert haben es die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von GMD Axel Kober mit der Audi Jugendchorakademie, einem Kinderchor des Theaters Mannheim und namhaften Solisten wie dem Bariton Michael Nagy als Faust und Franz-Josef Selig als Mephisto, sowie den Sopranistinnen Kerstin Avemo und Anke Krabbe, dem Tenor David Fischer und der Altistin Natalya Boeva.
Endspurt bei den Audi Sommerkonzerten: Die letzten drei großen Konzerte sind am 16. Juli mit den Bamberger Symphonikern und dem Weltklasse-Bariton Thomas Hampson mit Haydn, Gustav Mahler und Orchesterliedern von Alban Berg. Sowie am 21. Juli Martin Grubinger mit seinem percussive Planet Ensemble, eines der letzten Konzerte des großartigen, vielseitigen und populären Schlagzeugers, der seine Musikerkarriere beenden wird. Und als Abschluss sind die Salzburger Festspiele mit einem Chorkonzert mit dem Los Angeles Master Chorale zu Gast. Und wer's unterhaltsamer mag. Die Munich Opera Horns und Texte von Loriot, gelesen von dem Schauspieler Johann von Bülow, nächsten Freitag im museum mobile.