von Isabella Kreim
Es geht heute – und in einer weiteren Sendung des Kulturkanal - um eine Minderheit, die seit Jahrhunderten unter uns lebt, und besonders von Vorurteilen und Diskriminierung betroffen ist. Offenbar so tiefgreifend, dass ihre Holocaust-Schicksale lange marginal blieben. Für Ingolstadt hat sich das nun geändert.
Der nationalsozialistische Völkermord an Sinti und Roma aus Ingolstadt wird in einer eindrucksvollen Ausstellung dokumentiert, die vor 2 Wochen im Stadtmuseum Ingolstadt eröffnet wurde. „Unsere Menschen. Sinti und Roma in Ingolstadt vor, während und nach der NS-Verfolgung“ heißt sie.
80 Jahre lang hat niemand gefragt, blieben das Leid und die Traumata dieser unter uns lebenden Opfergruppe in Ingolstadt weitgehend ausgeblendet. Und in nur 2 Jahren hat Agnes Krumwiede, Konzertpianistin und Grünen-Politikerin, im Auftrag des Zentrums für Stadtgeschichte Ingolstadt 60 Einzelschicksale recherchiert und erfragt, sowie Dokumente zu den Naziverordungen über die Systematik der Verfolgung und diesen nationalsozialsozialistischen Völkermord zusammengetragen und in dieser Ausstellung und in einem großartigen, 250 Seiten starken Katalogbuch dokumentiert. Vor allem aber hat sie mit den Familien der Opfer mit Ingolstadtbezug gesprochen