von Isabella Kreim
„Hals – und Beinbruch!“ wünscht das Dt. Medizinhistorische Museum Ingolstadt mit seiner neuen Sonderausstellung und stellt dabei die Skigymnastik in den Mittelpunkt.
Die Ausstellung weckt nostalgische Erinnerungen an eine wohl vom Aussterben bedrohte Sportart, an eine Zeit, als es noch keine Schneekanonen gab, aber meist genug Schnee, keine Carving-Kunststoffski, sondern Holzbretter mit Stahlkanten und vor allem: in der der Städter und die Städterin die ungewöhnlichen Muskelbelastungen und Bewegungsabläufe Monate vor dem Skiurlaub zuhause üben konnten.
Die Eiförmige Abfahrtshocke im Wohnzimmer vor dem Fernseher in originaler Abfahrtslänge der Weltcuprennen, also gut 2 Minten, durchzuhalten, war der krönende Abschluss jeder dieser Tele-Skigymnastik-Sendungen des BR in den 1970er Jahren.
Der Eifer eines Damals hat aus heutiger Sicht durchaus auch rührend-heitere Aspekte. Und das betrifft die gesamte Ausstellung, etwa in den ausgestellten Objekten zu historischen Versuchen, den Fuß am Holz zu befestigen, der Ski-Bindung...
Melanie Arzenheimer hat zur Ausstellungseröffnung und für den Katalog auch humoristische Texte und Kurzgedichte zum Phänomen des damals neuen Volkssports beigetragen - und sich die Ausstellung, diese Pioniertat in Sachen Erforschung von 100 Jahren Skigymnastik, von Kurator Dr. Alois Unterkircher zeigen und erklären lassen.