von Isabella Kreim
„Das Stück der Stunde“, sagt Regisseur Philipp Moschitz, ist das Broadway-Musical „Cabaret“, das morgen Abend im Großen Haus des Stadttheaters Ingosltadt Premiere hat.
Es erzählt von einem frivolen Nachtclub, dem Kitkatclub in Berlin und Liebesgeschichten vor dem Hintergrund der politischen Umbruchszeit um 1930 vor der Machtergreifung der Nazis in Deutschland.
„Cabaret“ fängt ein spannungsvolles Zeitkolorit ein.
Gier nach Vergnügungen, sexuelle Freizügigkeit, avantgardistische Ideen in Kunst und Leben, ein ungeheurer Befreiungsschlag nach dem 1. Weltkrieg und der prüden wilhelminischen Kaiserzeit, zumindest in einer Metropole wie Berlin. Und gleichzeitig Weltwirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Existenzängste, und die Bedrohung durch den aufkommenden Faschismus.
Die Handlung von „Cabaret“ beginnt an Silvester 1929/30. Schauplätze sind zunächst der freizügige Kit-Kat-Club mit ihrem Revuestar, der Sängerin Sally Bowles und eine kleine Pension, in der Cliff, der amerikanische Schriftsteller mit Schreibhemmung ein Zimmer gefunden hat. Die beiden aus so unterschiedlichen Welten kommenden, verlieben sich. Und erzählt wird, wie die rassistische, brutale Ideologie des Nationalsozialismus schleichend das Privatleben der Menschen, ihr frisch gefundenes Lebensglück, ihre Träume ob von Karriere oder Familienleben, unmöglich macht. Da gibt es die zarte Liebesgeschichte zwischen der verwitweten Pensionswirtin Frl. Schneider und ihrem zaghaften Verehrer, Herrn Schulz, dem Obsthändler. Doch bereits bei der Verlobungsparty kommt es zum Eklat, weil Herr Schulz als Jude diffamiert wird.
Auch die Beziehung zwischen der Club-Sängerin Sally Bowles und dem amerikanischen Schriftsteller Cliff scheitert . Sally wird schwanger, verkauft ihren geliebten Pelzmantel, um eine Abtreibung bezahlen zu können. Sie will Karriere machen, für ein Leben als Mutter und Ehefrau ist sie nicht gemacht.
Wie erkennen die Menschen die Zeichen der Zeit, nämlich die Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus? Wie verhalten sie sich?