"Schneekönigin", "Konferenz der Tiere", "Zum Glück"
von Isabella Kreim
Angela Kockers, die Leiterin der Städt. Schule für Tanztheater Neuburg hat mit 8 Gruppen, insgesamt 83 Schülerinnen, Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ auf die Bühne des Stadttheaters Neuburg gebracht. Und zwar ganz ohne technische Effekte wie Schneefall oder gar Bühnenbilder von Königsschloss oder Eispalast. Allein mit den Tanzenden entstehen märchenhafte Bilder von Dorfleben, Rosenfest und Schneesturm, Begegnungen mit Zauberinnen, Räubern und personifizierten Vögeln, und zwar auf der Basis von Klassischem Ballett.
Im Ingolstädter Altstadttheater hatte letzten Samstag zum ersten Mal ein Kinderstück als Eigenproduktion Premiere, „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner. Und mehr als eine Decke über dem Bühnenpodest, unter dem überraschend eine Tierdarstellerin als Regenwurm hervorkriecht, braucht es auch nicht an Dekoration für diese Aufführung. Denn es ist bezaubernd und macht einen Heidenspaß, wie die beiden Darstellerinnen Souhaila Amade und Margret Gilgenreiner mit fast nichts als dem Auf- und Absetzen ihrer von Kostümbildnerin Evi Pade-Bauch entsprechend präparierten Hoodie-Kapuzen Elefant, Eisbär oder Mäuschen, mit einem felligen Haarreifen Löwe, mit einem an der ausgestreckten Hand aus dem Ärmel gezauberten braun-weiß gemusterten Stoff Giraffe und natürlich mit unterschiedlichen Sprecharten, Dialekten und Körperhaltungen die ganze Artenvielfalt der Tiere charakterisieren, die hier die Welt vor den nächsten Kriegen und Hungersnöten retten wollen. Weil die Menschen mit ihren bereits 86 Konferenzen nicht dazu in der Lage sind , alle Feindseligkeiten einzustellen und sich zu einigen. Auch für die Zukunft. Denn es geht um die Kinder.
Die Leiterin des Ingolstädter Altstadttheaters Leni Brem-Keil hat den Roman „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner dramatisiert und mit wenigen Mitteln einfallsreich auf die Bühne gebracht. Ein ernstes Thema wird dabei mit vielen lustigen Details erzählt.
„Zum Glück“. Ein Tanzprojekt für Menschen ab 12 Jahren hatte am Samstag im Jungen Theater Ingolstadt in der Werkstattbühne Premiere. Der belgische Choreograph Ives Thuwis hat mit Benjamin Dami, Sabeth Dannenberg und Lisa Fedkenheuer einen ebenso erkenntnisreichen, wie unterhaltsamen Theaterabend gemacht, der mit großem Jubel gefeiert wurde.
Selten erlebt man eine so geglückte Mischung aus Interview-Doku-Material, Alltagsfragen, dem Abklopfen von gängigen Gedankengängen, hier den Glücksvorstellungen, poetisch-philosophischem und tänzerisch-emotionalem Erzählen.
