von Isabella Kreim
Ein besonderes Projekt während der 39. Bayerischen Theatertage in Ingolstadt hat das Stadttheater Ingolstadt angeregt. In der Stadt der Marieluise Fleißer sollten Studierende der Münchner Theaterakademie und des Studiengangs Szenisches Schreiben der Universität der Künste Berlin 50 Jahre nach dem Tod der Fleißer und ihrer Wiederentdeckung durch ihre literarischen Söhne Kroetz, Fassbinder und Martin Sperr erkunden, welche Themen und Formen heute an einem Volksstück interessieren könnten.
3 Gruppen hatten dazu unterschiedliche Ebenen des Foyers und Treppenhauses des Stadttheaters mit 3 unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten bespielt. Es ging um Autos, um eine Neuerfindung der Frauenfiguren aus Fleißers Theaterstück „Pioniere in Ingolstadt“ und um den Bezug von IngolstädterInnen zu Volksliedern und Dialekt.
Keine Angst vor Lyrik, kann man zu dem neuen Gedichtband von Andreas Wieland-Freund sagen. Denn seine Gedichte sind nicht abgehoben, nicht allzu verrätselt, und dennoch haben sie alles, was ein gutes Gedicht ausmacht: die sprachliche Komprimierung eines Gedankens, die Weiterführung einer Alltagssituation in eine unerwartete Wendung, eine Allgemeingültigkeit oder ein Aha-Erlebnis… Diese Gedichte können Impulse für einen Erkenntnis-Gewinn geben. Und das mit unter einer Minute Lesezeit -für die paar Zeilen, für die der Autor vielleicht Monate gebraucht hat, wie er erzählen wird.
„Ein Eiskratzer ist dein Lachen“ heißt sein dritter Gedichtband. Herausgegeben in der Edition Poesie 21 von Anton G. Leitner, der sich unermüdlich bemüht, dieser Nische des Literaturmarkts auch mit einem sorgfältigen Lektorat und einem Gespür für Qualität eine Chance zu geben.