Theatertage: "Vermächtnis", "Anne Frank" u.a.

von Isabella Kreim

Hinreißende Schauspieler und berührende Liebes- und Lebensgeschichten waren zu erleben beim Gastspiel von „Das Vermächtnis“ vom Theater Bamberg bei den Bayerischen Theatertagen.
Im Theaterstück von Matthew Lopez geht um eine schwule Community in New York. Im Zentrum steht Eric Glass, oder besser dessen super schicke, riesige  von seiner den Holocaust-Überlebenden-Familie  zur Miete auf Zeit überlassene Wohnung in Manhattan. Die Freunde  interessieren sich für gute Filmee und Lireatur und können es sich gut gehen lassen in den 2010er Jahren, noch unter der Regierung von Obama - und die Wahl von Donald Trump.
Sie sind Arzt, Lehrer, Banker, Schriftsteller oder Schauspieler, und sie alle haben  ihre eigene und keineswegs immer unbeschwerte Geschichte.

Die Geschwister Klaus und Erika Mann, die in den Roaring Twenties ihre Bisexualität auf der Bühne und privat ausgelebt haben, hat das Jugendtheater Schauburg aus München zur Folie genommen, um das Ausprobieren von queeren Identitäten als heutige Multi-Media -Revue zu inszenieren.
In Show-Verpackung wird erzählt, wie Klaus eine Naomi und Erika einen Erik in sich entdeckt. Sie wechseln die Rollen, Erika wird Klaus, Klaus Erika. Die wichtigste Botschaft: Du musst dich nicht entscheiden, Du kannst genderfluid sein. 

Aus dem berühmten Tagebuch des während der Nazibesatzung in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckten Mädchens, das schließlich doch noch mit ihrer Familie deportiert und im KZ Bergen-Belsen gestorben ist, hat der russische Komponist Grigori Frid 1969 eine Monooper gemacht. Die eindrucksvolle Inszenierung von Nora Bussenius am Staatstheater Augsburg war am Mittwoch zu den Bayerischen Theatertagen in Ingolstadt eingeladen.

 Es gab sogar Oper zum Mitsingen bei den Bayerischen Theatertagen. Zum 100. Todestag von Giacomo Puccini. La Boheme am Sonntagnachmittag im  Theaterzelt. Erstmal Atemübungen, dann Vokalisen zum Ensingen, und schließlich ein Chor aus der Straßenszene, dem Finale des 2. Akts. Auf italienisch natürlich.  Die Sängerin Ambra Sorrentino, die dieses partizipative Event geleitet hat, inszenierte dann auch noch die freiwilligen Teilnehmer - sehr lustig.

Kulturkanal am 16.06.2024
    
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