von Isabella Kreim
Mit einem begeisternden Klavierabend von Claire Huangci begann gestern die Saison des Konzertvereins Ingolstadt im Theaterfestsaal. In den USA als Tochter chinesischer Einwanderer aufgewachsen, besuchte sie zunächst das berühmte Curtis Musikinstitut und wechselte dann ganz alleine mit 17 Jahren zu einem weiteren Studium nach Deutschland. Und ihr Konzertprogramm spiegelte auch beide musikalischen Kulturen wider. Franz Schuberts letzte Sonate, die sie filigran, subtil in den melancholischen Passagen und im letzten Satz aber auch mit einer fast fiebrigen Vitalität gestaltete. Nach der Pause folgte dann die Klaviersonate Nr. 1 von Samuel Barber, der auf dem selben Curtis-Institut Schüler war und eine Klavierfassung von Gershwins berühmter „Rhapsodie in Blue“, wo Claire Hungci dann auch die virtuose Technik zeigen konnte, die vor allem bei ihrer US-amerikanischen Ausbildung so wichtig war, wie sie in einem Gespräch nach dem Konzert erklärt hat.
Aber ich habe die Pianistin auch gefragt, wie sie es schafft, 17 Konzerte in 6 Wochen in Deutschland, der Schweiz und den USA zu geben und gleichzeitig eine Familie mit einer 2jährigen Tochter zu haben.
Seit 25 Jahren gibt es die damals mit einem vorbildlich breiten gesellschaftlichen Konsens realisierte Mahn- und Gedenkstätte mit den blauen Stelen für die Opfer des Nationalsozialismus im Ingolstädter Luitpoldpark und in der Stadt.
Unter dem Titel „Und jetzt. Der Beitrag der Kunst zur Erinnerungskultur am Beispiel des Mahnmals in Ingolstadt" präsentiert die Landshuter Künstlerin Dagmar Pachtner einen Katalog über ihre Gedenkstätte. Ihr Konzept beinhaltete immer eine Weiterentwicklung. Und die Frage, „Wie geht es weiter mit dem Mahnmal?“ wird auch Inhalt dieser Buchpräsentation sein.
In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutieren mit Dagmar Pachtner unter dem Titel "Kunst und Gedenken: zwei Auslaufmodelle? Eine Handreichung zu 25 Jahre Mahnmal in Ingolstadt" Kulturreferent Marc Grandmontagne, der Kunsthistoriker Christian Fuhrmeister, die Politikerin und Publizistin Agnes Krumwiede, der Musiker Malik Diao und der Bildhauer Ludwig Hauser. Es moderiert der Journalist Johannes Greiner.
Die Veranstaltung in der P3 (Peisserstraße 3) beginnt am Sonntag, 27.10., um 11 Uhr, der Eintritt ist frei.