von Isabella Kreim
Gestern Vormittag ist Ingolstadts Alt-OB und Ehrenbürger Peter Schnell im Alter von 88 Jahren verstorben.
Eines seiner wichtigsten Worte, selbst bei Problemlagen war: Respekt. Respekt allen Menschen gegenüber, auch den im politischen Machtsystem Unbedeutenden gegenüber, Respekt auch für konträre Positionen. Mit dieser Menschlichkeit und seinem offenen Ohr für alle, ist er für viele Ingolstädter und Ingolstädterinnen der Inbegriff eines bürgernahen OB geblieben, wie auch viele Reaktionen in social media auf seinen Tod bezeugen.
Vieles ist in seiner 30jährigen Amtszeit von 1972 – 2002 passiert, was aus dem kulturellen Leben nicht mehr weg zu denken ist. Es gab bei seinem Amtsantritt noch kein Stadtmuseum, keine Stadtbücherei im Herzogskasten, keinen von Baracken befreiten, öffentlich nutzbaren Klenzepark, kein Profiorchester, kein Jugendzentrum Fronte 79, keine Fußgängerzone und natürlich keine Hochschule. 5 neue Museen sind entstanden, als letztes kam in seiner Amtszeit das Bauerngerätemuseum als Dependance des Stadtmuseum dazu. Wie es zu einigen dieser Einrichtungen kam, lassen wir ihn noch einmal erzählen.
Es ist nicht nur eine große Persönlichkeit, die viel in Ingolstadt bewegt hat, zu betrauern, sondern auch ein Mensch, der durch seine Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit und seine humorvolle Gelassenheit tief beeindruckt hat.
Die Gauthier Dance Company vom Theaterhaus Stuttgart ist seit der Intendanz von Knut Weber regelmäßig zu Gast im Stadttheater Ingolstadt. Webers Nachfolger Oliver Brunner hat diese Tradition weitergeführt. Und so war das Haus am Samstag zu Beginn des dreitägigen Gastspiels nahezu ausverkauft. Gauthier Dance hat über die Jahre viele Fans beim Ingolstädter Publikum gewonnen. Zu Gast war diesmal allerdings ein Tanzabend, der ziemlich aus dem Rahmen dessen fiel, was man von Eric Gauthier und seinen Gastchoreographen in den letzten Jarhen an Origeinellem und thematisch Packendem zu sehen bekam. Eric Gauthier hat den israelischen Choreographen Hofesh Shechter als Artist in residence an sein Haus geholt, um mit dem Nachwuchs beider Compagnien das bereits vor einigen Jahren für Göteborg entwickelte „Contemporary Dance 2.0“ einzustudieren. Was diese 4 Tänzer und 4 Tänzerinnen an Dauerenergetik in 50 Minuten auf die Bühne bringen ist auch konditionell fulminant. Denn Hofesh Shechter gönnt ihnen keine Verschnaufpause, etwa durch Soli oder Pas de deuxs. Immer sind alle in exzessivem Bewegungsrausch. Zwar werden durch hochgehaltene Schilder unterschiedliche Teile wie Pop, With Feelings, Mother, Contemporary Dance und The End abgesetzt und dazwischen erklingt auch mal eine Air von Johann Sebastian Bach und The End ist auf Frank Sinatras My Way choreographiert, aber choreographisch unterscheiden sich die einzelnen Teile nicht wesentlich. Beim Sinatra-Song werden sogar exakt die selben Choreographien wiederholt, wie beim Pop-Anfang, wenn auch zu einem etwas verlangsamten Beat. Einmal wird auch das Peace-Zeichen hochgehalten. Aber im Ganzen ist es ziemlich müßig, in die wechselnden Formationen oder Mini-Solo-Episoden gesellschaftliche oder sonstige Inhalte oder Aussagen hineinzuinterpretieren. Es ist Dancefloor pur. Es geht um eine junges Lebensgefühl. Und das bedeutet Feiern und Abtanzen. Das ist längst nicht so innovativ, so Contemporary Dance wie man es bisher von Gauthier und seinen Choreographen gesehen hat, und es der Titel suggeriert. Aber es überwältigt mit ununterbrochener Dauerenergie. Frenetischer Jubel