von Isabella Kreim
Eine Bühnenfassung von Marieluise Fleißers Roman „Eine Zierde für den Verein“ auf der Bühne des Münchner Residenztheaters. Wir berichten auch im Gespräch mit der Regisseurin Elsa-Sophie Jach von dieser Inszenierung, die im Marstall letztes Wochenende Premiere hatte.
Messerscharf sezieren die Sätze der Fleißer nicht nur einen Kampf zwischen Mann und Frau, sondern einen Kampf jeder gegen jeden um Überlegenheit. Im Beruf, ebenso wie in den privaten Beziehungen und in der Freizeit, im Sport. Zumal, wenn auch noch eine schlechte Wirtschaftslage als Brandbeschleuniger das Aggressionspotential verstärkt.
Wie aktuell und genau dieses Klima verbaler und schließlich auch physischer Gewalt von Marieluise Fleißer 1928 in ihrem Roman „Mehlreisende Frieda Geier“ und später in einer überarbeiteten Fassung unter dem Titel „Eine Zierde für den Verein“ analysiert worden ist, kann derzeit in einer Neuproduktion des Bayerischen Staatsschauspiels im Marstall erlebt und - vielleicht auch mit einiger Überraschung für ein mit Fleißer weniger vertrautes Publikum - bestaunt werden.
Regisseurin Elsa-Sophie Jach ist eine packend aktuelle und eindringliche Bühnenfassung und Inszenierung von „Eine Zierde für den Verein“ gelungen.