Jubiläumsausstellung 20 Jahre Galerie Mariette Haas
Die Galerie Hass ist eine Erfolgsgeschichte. Sie hat Schritt für Schritt ...
Die Geschichte des deutsch-türkischen Mädchens Pembo, „halb Köfte, halb Kartoffel, also eine Köftoffel“. Es gab irre viel zu lachen bei der Premiere dieser Migrationsgeschichte letzten Sonntag im Jungen Theater Ingolstadt.
„Pembo – halb und halb macht doppelt glücklich“ ist die Geschichte eines deutsch-türkischen Kindes, das seinen geliebten Mittelmeerort in der Türkei und die beste Freundin zurücklassen muss, um mit der deutschen Mutter und dem türkischen Baba im nasskalten Hamburg neu zu starten. Ein schwerer Einschnitt im Leben der 11jährigen. Und auch für die Eltern läuft es anfangs nicht so gut in Deutschland.
Das klingt nach viel Problembewältigungsschwere, Migrantenschicksal, Zerrissenheit im Kulturenclash, Heimwehtraurigkeit und Integrationsproblemen. Und dazu kommt auch noch, Pembo ist offenbar non-binär. Jedenfalls hasst sie alles, was kleine Mädchen lieben: rosa, pink, Puppen, und damit auch ihren Namen, auf deutsch: rosa, pinke Rose.
Ganz viel Stoff also für sozialpädagogisch wertvolles , bierernstes Jugendtheater. Aber diese Aufführung ist unfassbar lustig!
Niko Eleftheriadis hat den bereits ziemlich humorvollen Jugendroman von Ayse Bosse bearbeitet und mit dem Ingolstädter Ensemble und zwei türkisch-stämmigen Gastschauspieler*innen sensationell mitreißend im Jungen Theater Ingolstadt inszeniert. Es gibt keine Bühne, nur eine von bunten Sitzkissen umrundete Arena. Und es gibt in dieser Aufführung überhaupt nichts, was an Theaterkunst erinnert, obwohl alle und alles natürlich hoch kunstvoll gespielt und ausgearbeitet ist. Diese Schauspielenden wirken enorm authentisch, ungekünstelt, direkt und präsentieren dennoch genau gesetzte Nuancen der komischen Übertreibung. Da wird wirklich keine Pointe verwackelt – selbst wenn sie einen Hund darstellen….
Foto: Ludwig Olah