Klassik Open Air: GKO mit italienischen Opern und österreichischen Operetten

Klassik Open Air: GKO mit italienischen Opern und österreichischen Operetten

Geschätzt 15.000 Menschen haben Klassischer Musik zugehört, letzten Freitag und Samstag bei den beiden Klassik-Open-Air-Konzerten der Audi Sommerkonzerte im Klenzepark. Mit einem Musicalprogramm der Audibläserphilharmonie und einem Abend aus italienischer Opernliteratur und österreichischen Operetten mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt.
15.000 Menschen, die nicht nur Picknick und laue Sommernächte im Freien genossen haben, sondern auch wirklich der Musik zugehört haben.
Und im Gegensatz dazu: Zum hochkarätigen Eröffnungskonzert der Audi Sommerkonzerte mit der großartigen japanischen Geigerin Midori und dem Deutschen Symphonieorchester Berlin waren nur ca. 400 Klassikinteressierte in den Theaterfestsaal gekommen. Wie peinlich für eine Großstadt wie Ingolstadt.
Und auch für die weiteren Konzerte der Audi Sommerkonzerte mit Ausnahme für die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter, etwa für die Aufführung von Mendelssohns Oratorium Elias, oder  das Abschlusskonzert mit dem Akkordeon Star Martynas Levickis und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und auch die attraktiven Familienkonzerte wie dem Musiktheater für Kinder von den Salzburger Festspielen gibt es noch jede Menge Karten.
Wie lässt sich diese Diskrepanz erklären? Geht es nur ums Geld? Ist die Hemmschwelle einen Konzertsaal zu betreten so hoch?

Es ist ein Riesengeschenk, dass die Audi Sommerkonzerte mit diesen hochkarätigen Open-Air-Konzerten den Ingolstädtern macht. Der Aufbau der Orchestermuschel, die stimmungsvolle Beleuchtung, eine aufwändige Tontechnik  und natürlich die Orchester und Solisten kosten viel Geld. Und der Künstlerische Leiter der audi Sommerkonzerte, der diese Open-Airs im Klenzepark ins Leben gerufen hat, macht damit offenbar in gewisser Weise seiner eigenen Konzertreihe Konkurrenz. Die Klassikfans nehmen das kostenlose Picknick-Konzert mit und das wars dann für die Meisten  mit dem Interesse für die Audi-Sommerkonzerte. Wie schade.

Musikalisch waren die beiden Abende großartig und trafen auch den Nerv des Publikums, was keine Selbstverständlichkeit bei dieser Art von breitenwirksamen Konzerten ist. Mit der Ouvertüre zu Guiseppe Verdis Oper „Die Macht des Schicksals“ begann fulminant das mit „Deutsch-italienische Opernnacht“ betitelte zweite OpenAir Konzert am Samstag mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt unter der Leitung seines Chefdirigenten Ariel Zuckermann. Das mit ausgezeichneten  Bläsern verstärkte GKO bewies an diesem Abend mit einem für dieses Kammerorchester ja eher fremden  Repertoire, dass es mit fast jedem Opernorchester mithalten kann. Und es ist vor allem Chefdirigent Ariel Zuckermann zu danken, dass die Opernhighlights wunderbar dramatisch, schwungvoll  und feinnervig musiziert wurden.

Foto: Thorsten Brieger

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