Urban Arts Ensemble Ruhr gastierte mit Tanztheater „Cracks“

Urban Arts Ensemble Ruhr gastierte mit Tanztheater „Cracks“

Die Zuschauer waren von der Altersstruktur her eher ein „Schwanensee“-Publikum bei dieser Tanzvorstellung „Cracks“ im GH des Stadttheaters Ingolstadt,  zumindest bei der letzten der drei Vorstellungen dieses Gastspiels des Urban Arts Ensembles Ruhr am gestrigen Sonntag. Am Ende gab es großen Applaus mit einigen Jubelrufen.

Breakdance in zeitgenössischen Tanz weiterzuentwickeln, scheint Konjunktur zu haben wie auch der umjubelte Publikumsrenner der Tanzperformance „Grey“ im Münchner Volkstheater zeigt. Auch das Urban Arts Ensemble Ruhr verbindet zeitgenössischen Tanz mit Elementen des Hip-Hop.

Eine 7-köpfige Gruppe in dunklen Regenjacken und Kapuzen stampft und tanzt sich als homogene Masse in die Sichtbarkeit, in die Gesellschaft. Sie sind Cracks der Straße, die Choreograph Rauf Yasit als  Szenen des Miteinander und Gegeneinander visualisiert hat. Einzelne Gruppen bilden sich, es geht um Battles, um das Dazugehören des Einzelnen zur Gruppe, um das immer wieder Aufstehen, wenn man eine Niederlage erlitten hat. Verzerrte Stimmen wie aus einem Megaphon oder einer Nachrichtensendung liegen manchmal über den stampfenden Beats und Straßengeräuschen. Die Bühne bliebt dunkel, nur von einzelnen Seitenlichtstreifen hell akzentuiert. Die Tänzerinnen und Tänzer tragen legere schwarze Freizeitkleidung.

Im zweiten Teil der einstündigen Show kommen Requisiten dazu. Rote Rosen, ein Besen, ein Ball, mit dem zwei Tänzer virtuos und amüsant spielen. Ein Stuhl wird zum Objekt der Begierde und der Machtspiele in dem vielleicht schönsten Pas de deux des Abends. Zwei Graffiti-Sprayer hantieren mit Rucksäcken und  Spraydosen. Und es gibt neben der grauen Mauer auch einen Spiegel für einsame Pas de deuxs mit dem eigenen Spiegelbild.

Dieselbe Compagnie kommt am 12. Und 13. Dezember mit ihrer Produktion „Flesh and Shadow“ noch einmal nach Ingolstadt, dann ins Kleine Haus.

Urban Arts Ensemble Ruhr gastierte mit Tanztheater „Cracks“