Ausstellung von Sabine Wimmer im Kunstverein Aichach
Die Ästhetik der Arbeiten von Sabine Wimmer besticht sofort. Die weiß ...
Gelungener Neustart beim Kunstverein Ingolstadt mit der Rauminstallation „What you seek is seeking you“ von Elisabeth Kilala Stumpf aus Braunschweig. Vernissage war letzten Freitag. Und so viele Interessierte, vertraute und neue Gesichter, hat man in den letzten Jahren nicht mehr in der Theatergalerie gesehen.
Der Raum, der Weg, den der Ausstellungsbesucher im langgestreckten Galerieraum gehen kann, ist nicht vollkommen einsehbar. Ist da die Kunst noch mit Laken verhüllt wie vor der Einweihung eines Denkmals? Mit grauen Tüchern über verschraubten Holzlatten sind übermannsgroße Felsenhöhlen in den Raum gestellt, die Konstruktion sieht man auf der Rückseite. Der Fels ist Kulisse wie im Theater.
Steht da jemand in Jeans und Turnschuhen? Aber er und oder sie halten eine schwarz-weiße Zeichnung vor Gesicht und Oberkörper. Auch hier Verhüllungen, Verpackungen, Maskierungen eines Gesichts. Geister aus einer anderen Welt im Freizeitoutfit von Heute. Und als Girlande zwischen den Säulen schweben schmetterlingsgeflügelte Luftgeister mit Nachteulen-Gesichtern. Man begegnet einem Steinkreis, der an einen kultischen Ort denken lässt.
Aber Vorsicht. Man könnte überall über Steine stolpern. Aber man kann sich daran nicht die Zehen stoßen. Die Steine weichen so leicht aus wie Papiermaché.
Nichts ist, was es vorgibt zu sein. Riesenformatige Zeichnungen mit Schraffuren – Felsen, Gebirge oder doch Wolken? – lehnen locker an der Wand. Und an der Stirnwand ein Puzzle aus quadratischen Zeichnungen, mit schmalen Abständen gehängt, die so zusammengefügt sind, das sich in der Mitte ein Felsentor zu öffnen scheint. Der Fluchtpunkt des Raums: die Sehnsucht nach dem Licht am Ende des Tunnels.
Im Eingangsbereich stehen auf Sockeln 3 Skulpturen. Nippes fernöstlicher Tempelkunst oder westlicher Konsumkitsch? Na, dann mal genauer hinsehen, wie der äußere Anschein mit Ironie gebrochen wird.
Elisabeth Kilala Stumpf hat eine Art Parcours aufgebaut, eine begehbare Inszenierung, Imaginationen spiritueller Sehnsuchtsorte in der Natur oder in der Begegnung mit schimärenhaften Wesen. Rätselhaft, tiefsinnig und ironisch.
Und sie spielt mit diesem Event- Hang zu künstlichen Grotten, Disney-Städten und Potemkinschen Dörfern, entlarvt diese Illusionsarchitektur – und meint es doch auch sehr ernst. Als Angebot, im ambivalenten Spiel mit Schein und Wirklichkeit, im assoziativ Angedeuteten, die eigenen Illusionen und Sehnsüchte, also sich selbst zu entdecken.
Die Vorsitzende des Kunstvereins Karin Destroff und ihr neues Vorstandsteam mit der Künstlerin Lea Rochus und der Mathematikerin Regina Bühler als Schatzmeisterin wurden im September neu gewählt und sofort mit Begeisterung aktiv, um ein Ausstellungsprogramm auf die Beine zu stellen, wie Karin Derstroff bei ihrer spontanen, frei gehaltenen Begrüßungs- und Einführungsrede am Freitag erzählt hat. 3 weitere Ausstellungen sind in diesem Jahr noch geplant.
Bis 16. Februar in der Galerie im Theater Ingolstadt, Eingang Werkstattbühne, Do – So 11 – 18 Uhr