"Radio Sarajevo": Kindheit und Pubertät im Krieg
Entwarnung: „Radio Sarajevo“ ist kein tristes, deprimierendes Kriegsstück, obwohl es davon ...
Am Donnerstag wurde das Ingolstädter FEM*Festival mit der Kunstausstellung „Ancestral skins – Das Flüstern meiner Ahnen“ von Carolina Amaya in der Ingolstädter Theatergalerie eröffnet.
Carolina Amaya wurde von einer Jury aus über 100 Bewerbungen ausgewählt. Und für die Künstlerin war diese Entscheidung offenbar ein richtiger Push, in den letzten Monaten mit großer Energie zu arbeiten. 80% der Skulpturen, Assemblagen, der Malerie, großformatigen Zeichnungen und Objekte sind neu für diese Ausstellung in Ingolstadt entstanden.
Und alle Arbeiten, ob die Skulpturen aus Ton, die Wesensportraits ihrer weiblichen Verwandten sind, die Malerei und die rätselhaften Zeichnungen sind von hoher künstlerischer Qualität. Ein solcher Schaffensrausch kann nur gelingen, wenn vieles gedanklich lange vorbereitet ist und mit einer solchen liebevollen Neugier am Umgang mit Materialien ausgeführt wird.
Bereits der erste Eindruck in der Ausstellung überzeugt. Es gibt die Fernwirkung der neonverstärkt klaren Farben ihrer Heimat Kolumbien, und es gibt Zeichnungen in schwarz-weiß, in die man sich lange vertiefen kann und sehr ambivalente Skulpturen und Objekte, die auch einen gewissen Witz und ironische Brechungen haben.
Es geht um eine sehr persönliche Identitätssuche und die eigene Körperlichkeit der Künstlerin Carolina Amaya – und um 27 andere Frauen, ihre Mutter, ihre Tanten, ihre Cousinen, Großmütter und Urgroßmütter in Kolumbien, wo sie geboren ist. Und alle diese Verwandten haben Gewalterfahrungen gemacht. Und so geht es auch um eine Befreiung der Künstlerin in Berlin, wo sie inzwischen lebt. Es ist eine Suche nach dem, was ihre eigene Körperlichkeit, ihre weibliche und ihre menschliche Existenz ausmacht.
Der Kulturkanal hat ein Gespräch mit der Künstlerin geführt.