„Fleißer – Frau von nicht alltäglichem Format“ Lesung mit Cannonier und Römisch im Fleißerhaus
Der Veranstaltungsraum im Fleißerhaus war letzten Sonntag Vormittag restlos überfüllt zu ...
Viktoria Voss beginnt mit einem Monolog der Sonne. Es macht der Sonne Freude, der Erde die Regelmäßigkeit von Tag und Nacht, Wärme, aber auch Dürre, Brände und schließlich Vernichtung zu bringen und auch selbst einmal zu verglühen. Die Luft wird vielstimmig in allen Aspekten des lebenswichtigen Atems und der Luftverschmutzung geschildert, bis am Schluss nur noch Asche auf dieser Erde übrig sein wird. Mit “Sonne, Luft, Asche“ hat die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek einen Abgesang auf unsere Erde geschrieben. Morgen Abend ist Premiere im Großen Haus des Stadttheaters Ingolstadt.
Knapp 2 Stunden ohne Pause: Ein endloser Prosatext, ohne Rollenverteilung geschriebene Wortkaskaden von Elfriede Jelinek mit ihren typischen Sprachwitzen bis hin zum Kalauer sind eine Herausforderung für das Regieteam und auch für das Publikum.
Aber Regisseurin Kartrin Plötner und ihre Ausstatterinnen Bettina Pommer und Johanna Hlawica haben eine Fülle faszinierender Bilder erfunden, es gibt Choreographien und Gesang der von Jelinek zitierten Lieder von Gustav Mahler, und der Text ist auf 7 Schauspielerinnen und Schauspieler verteilt, die sich ihre Textpassagen auf sehr unterschiedliche Weise zu eigen machen. Es spielen Teresa Trauth, Victoria Voss, Edda Wiersch, Marc Simon Delfs, Ralf Lichtenberg und Enrico Spohn.
Sie hören ein Gespräch mit Katrin Plötner. Es ist ihre dritte Jelinek-Inszenierung. Mit einer ihrer Inszenierungen eines Jelinek-Texts war sie für den renommierten österreichischen Nestroy-Preis nominiert. Es ist ihre erste Inszenierung in Ingolstadt.
Foto: Kerstin Schamberg