Mendelssohns "Paulus" im Ingolstädter Festsaal
Berührende Erkenntnismusik, kostbare Gänsehautmomente: Kirchenmusikdirektor Oliver Scheffels gelang mit dem Kammerchor ...
Gestern wurde im Bayerischen Armeemuseum im Neuen Schloss in Ingolstadt ein neuer Teil der Dauerausstellung eröffnet. Unter dem Titel „Krieg und Frieden. Militär in Bayern 1870 – 1914 “ umfasst die Ausstellung die Zeitspanne vom Krieg 1870/71 gegen Frankreich und die in Bayern gerne „guate oide Zeit“ genannte Friedensepoche der Prinzregentenzeit bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs.
Zeugnisse dieser Zeit sind in den Archiven und Depots des Bayerischen Armeemuseums besonders reichlich vertreten, wurden aber noch nie ausgestellt.
Auf den ersten Blick sieht die Ausstellung aus, wie man es in einem Armeemuseum erwartet: Originale Geschütze, hinter denen lebensgroße Soldatenpuppen stehen, Schlachtengemälde und Dokumente an der Wand, Vitrinen mit Waffen oder Uniformen.
Aber ein genauerer Blick in die Ausstellung zeigt ein differenziertes und interessantes Bild mit vielen Detailinformationen z.B über die technischen Entwicklungen der Zeit, mit denen sich die Kriegsführung verändert hat wie einen Telegraphen. In Medienstationen kann man im reichen Fotomaterial stöbern, das es für diese Epoche bereits gibt. Es gibt das Panoramagemälde einer Schlacht und ein weiteres Monumentalgemälde einer Parade in Friedenszeiten.
Kuriositäten sind zu sehen wie die erste Luftabwehrkanone, die allerdings nicht zum Einsatz kam – gegen die Ballone, mit denen die Franzosen Informationen und vielleicht sogar Menschen aus dem belagerten Paris herausgeflogen haben.
Viele kleine Schätze aus dem Depot sind unscheinbar wie die Zeichnungen eines Offiziers vom Abtransport der entkleideten Leichen nach der Schlacht – oder, gezeichnet von einem 16jähirgen Kadetten, der später ein hoher Militär wurde, recht satirisch, den Kasernenalltag während der Ausbildung.
Ein Spannungsfeld zwischen Krieg und Frieden.
Ein Rundgang mit Museumsdirektor Dr. Ansgar Reiß und Kurator Dr. Oliver Stein.