Als Gastarbeiter in der Türkei: "Istanbul"
War es richtig, Klaus in Istanbul statt in Ingolstadt zu beerdigen, ...
Wie ungezwungen Kunstausstellungseröffnungen sein können, beweist derzeit der Kunstverein Ingolstadt mit mehreren kleinen Sommer-Events an unterschiedlichen Orten. „Albergo diffuso“ haben sie diese 4-teilige Reihe genannt. Eine Ausstellung in der Kulturhalle P3 machte den Anfang und letzten Sonntag wurde in der Theatergalerie eine weitere Station eröffnet. Wir berichtet heute von der Ausstellung „Sorgen. Frei. Gedanken.Los“ in der Kulturhalle P3 in der Peisserstraße 3 mit Arbeiten von Gerda Biernath, Max Weisthoff und Ludwig Hauser.
Die Ausstellungseröffnung war sehr ungezwungen in den beiden großen Räumen der Kulturhalle P3 in der Ingolstädter Peisserstraße 3. Aber die Kunst ist durchaus schwergewichtig. Zum einen geht es um das Thema Krieg in einem Bilderfries und in Miniaturen von Gerda Biernath. Und die Arbeit von Max Weisthoff wiegt immerhin 300 kg und heißt „mass“, Masse.
Ist das Leben wie ein schwarzer Fluss? Mit Falten wie Stolperfallen, ungleichmäßig geschwungen schlängelt sich das schwarze Material wie ein Band von einem Raum in den anderen. Oder ist es das durch ein enormes Brandgeschehen aufgeweichte und deformierte Asphaltband einer Straße? Es sind 2000 schwarze Fahrradschläuche, die der Münchner Künstler Max Weisthoff aufgeschnitten, geglättet und zusammengenäht hat, sodass sich eine Strecke von ca. 50 Metern ergibt, die nun auf dem Boden die beiden Räume der Kulturhalle P3 verbindet, in der außerdem die Künstlerin Gerda Biernath ihr Endlosfries zum Thema Krieg zeigt. Und dieser thematische Kontext lässt auch die korrodierten Metallplatten von Ludwig Hauser und seine ebenso mit Patina überzogenen Stühle bzw. Mehrzweckobjekte zu Assoziationen von Militärschrott werden.
Es ist eine Ausstellung des Kunstvereins Ingolstadt, der mit dieser spannenden Kombination von Bildern und Objekten dieser drei Künstler einen Volltreffer einer gelungenen Ausstellungskonzeption gelandet hat.
Geöffnet samstags 15-19 Uhr
Foto: Lea Rochus