Kunstverein Ingolstadt: „Albergo diffuso“ 2: Kunst & Abfrischung in der Theatergalerie

Kunstverein Ingolstadt: „Albergo diffuso“ 2: Kunst & Abfrischung in der Theatergalerie

„Kunst und Abfrischung“ in der Theatergalerie. Zum einen ist es in der fensterlosen Theatergalerie wirklich angenehm kühl. Noch angenehmer und kühler wird es einem, je länger man in  die dreiteilige Videoarbeit von Lea Rochus schaut, ja  eintaucht. Denn die Künstlerin, die inzwischen wieder in Braunschweig lebt, zeigt auf drei großen Projektionsflächen an den Wänden:  Wasser. Den sanften Wellengang eines Sees. Auf einer der Flächen immer wieder unterbrochen durch Videos, wie  einzelne Wassertropfen die auf den Boden fallen, sich ausbreiten, und dabei Flächen bilden, die sich wie Kontinente auf dem Globus formen. Und auf einem dritten Video:  die Lichtreflektion von Wasserwellen irgendwo auf einem Schwimmbadrand vielleicht.

Max Weisthoff hat zwei Tage vor der Ausstellungseröffnung auf dem Boden vor der Werkstattbühne auf langen weißen Bahnen eine Zeichenperformance gemacht, die er auch gefilmt hat. Linien mit Richtungspfeilen, die sich immer mehr verdichten.  Danach hat er einzelne Teile dieser Zeichnung  in auf Fahrradanhängern montierte Schaukästen gesetzt. Sodass man nun mit den fiktiven Richtungspfeilen als map real durch die Stadt fahren könnte. Die Zeichnung würde dann in Bewegung umgesetzt. Die Arbeit heißt: „Wo man steht, geht’s los“.

Cyrill Lachauer, der bereits im Haus der Kunst in München ausgestellt hat, zeigt zwei Videoarbeiten. Die  eine ist  auf der Theaterterrasse in einer zweckentfremdeten Glühweinbude zu sehen. Ein Mensch in einem Bärenfell mit roten Quasten um den Hals tanzt auf einer Waldlichtung. Der Regentänzer heißt das Video. Cyrill Lachauer hat sich in den Vereinigten Staaten und anderswo für Rituale und Bräuche von Ureinwohnern interessiert und in diesem Fall in Rumänien  einen in einem Bärenfell um Regen und eine gute Ernte  tanzenden aufgenommen.
Die zweite Arbeit von Cyrill Lachauer ist ebenfalls rund um die Uhr in einem  Souterrainfenster auf der südlichen Theaterseite zu sehen. „We are unarmed“. Dieser Satz „Wir sind unbewaffnet“ stand auf der Hüttenwand in einem Protestcamp. Der Künstler hat das Pressefoto animiert, sodass nun die Hütte brennt und Schneeregen rieselt.

Die Wasser-Video-Installation von Lea Rochus und die Arbeiten von Max Weisthoff sind immer donnerstags von 18 – 20 Uhr in der Theatergalerie zu sehen. Ein Angebot bei einem kühlen Getränk ins Gespräch zu kommen. Die Videos von Cyrill Lachauer sind rund um die Uhr zu sehen.
Die nächste Station der Sommerreihe „Albergo diffuso“ des Kunstvereins Ingolstadt ist am 8. August im Tongewölbe T 25 in der THeresienstraße 25 zu Kunstausstellung und einem Heurigen im  schönem Innenhof,  von 18 – 21 Uhr.

Foto: Lea Rochus

Kunstverein Ingolstadt: „Albergo diffuso“ 2: Kunst & Abfrischung in der Theatergalerie