Messpegelhaus: Fotoausstellung „Vogelschlag. Schön … bis in den Tod“ von Dieter Jungwirth
Es sieht so aus, als ob der niedliche Vogel oder die ...
So beginnt keine Oper! Die drei Darstellenden spielen das Ratespiel „Ich sehe was, was Du nicht siehst…“ Das sind zunächst die realen Dinge im Raum, der Lautsprecher, das T-Shirt in der 1. Reihe. Aber schließlich kann man im Theater auch etwas sehen, was nicht so ganz wirklich da ist. Wolken, Sagengestalten… und einen geheimnisvollen Berg.
Über den Untersberg zwischen Österreich und Bayern mit seinen Höhlen, an dem auch früher schon Menschen abgestürzt oder verschollen sind, gibt es eine Fülle von Mythen und Sagen über unheimliche Gestalten, schlafende Kaiser, Zauberer, Mandl, Wichtel, Perchten und wie sie alle heißen.
Von denen erzählt das Musiktheater für Kinder „Berge flüstern laut“, das als Gastspiel der Salzburger Festspiele im vollbesetzten museum mobile letzten Samstag bei den Audi Sommerkonzerten zu Gast war.
Und auch der Berg, den Ausstatter Jakob Boeckh auf die Bühne gestellt hat, birgt viele Geheimnisse. Da öffnet sich eine Klappe, eine gold funkelnde Höhle im Berg wird sichtbar. Es gibt Schattenprojektionen von Sagengestalten, und schließlich wächst die mit einem Tuch bedeckte Bergspitze zu einem überdimensionalen Berggeist mit einem hörnergekrönten Kopf an. Das sieht magisch blau beleuchtet ziemlich unheimlich aus. Und wie zwei Bäume stehen am Rand der Spielfläche zwei 2 ½ m hohe Subbass-Flöten, die dann auch bespielt werden.
Sehr schöne spielerische Theatereffekte überraschen die großen und kleinen Zuschauer, obwohl dieses Musiktheater für Kinder eine mobile Produktion ist, die in den letzten Monaten bereits vielfach in Schulen im Salzburger Land unterwegs war und also nicht auf eine vorhandene Bühnentechnik zurückgreifen kann.
Denn die unheimliche Atmosphäre entsteht nicht nur durch das Bühnengeschehen, sondern auch durch die Musik. Anne-Suse Enßle erzeugt mit unterschiedlichen Blockflöten geheimnisvolle Klänge , der Komponist Matteo Haitzmann steht auch als Erzähler und Akteur mit seiner Geige auf der Bühne.
Der Faszination gruseliger aber vielleicht auch menschlich berührender Sagen wird mit Theaterspiel, Licht, Puppen- und Schattenspiel und Musik nachgespürt, und der Gruseleffekt und die Fantasie stellen sich ein, obwohl auch die Kinder erkennen können, wie es gemacht wird. Und so vermittelt sich auch eine große Freude am Geschichtenerzählen im (Musik-)Theater.
Wir haben mit dem Komponisten, Geiger und Darsteller Matteo Heitzmann nach der Aufführung gesprochen.
Foto: Th. Brieger