Eindrucksvoll zeitlos: Marieluise Fleißers selten gespieltes Theaterstück „Der Tiefseefisch“ kommt als einmaliges Gastspiel am Freitag in das Ingolstädter Altstadttheater. Die Produktion  entstand Anfang des Jahres in der Pasinger Fabrik in München und hatte dort einen großen Erfolg.

Ein freiberufliches Autorenpaar unter prekären Lebensumständen in einer toxischen Beziehung in einem politisch aufgeheizten Klima.
Man muss nicht unbedingt wissen, dass Marieluise Fleißer ihre eigene Beziehung zu dem mäßigen Schriftsteller und Journalisten Hellmuth Draws-Tychsen zum Vorbild für dieses Beziehungsdrama genommen hat. Wir müssen die Hinweise auf die unterschiedlichen politischen Lager nicht einmal unbedingt in der Zeit um 1930 des aufkommenden Faschismus verorten.
Die Münchner Mietpreise, das derzeitige  Klima sich verschärfender sozialer Gegensätze und rechtsradikale Töne in der Politik machen Marieluise Fleißers  selten gespieltes Theaterstück „Der Tiefseefisch“ geradezu parabelhaft zur Blaupause für  unselige Abhängigkeiten und Konflikte, die die Wechselwirkung zwischen politischen Veränderungen,  Beruf und Privatleben zeigt.

Die Dramaturgin und Regisseurin dieses Theaterprojekts, Andrea Kindt, hat eine klug komprimierte, etwa 80minütige neue Bühnenfassung erstellt, und kommt dabei mit nur 2 Darstellern,  Daniela Voß und David Benito Garcia aus.

10. Oktober zu einem einmaligen Gastspiel in das Ingolstädter Altstadttheater. Beginn ist um 20.30 Uhr. Karten gibt es über www.oticket.de, per mail an karten@altstadttheater.de oder telefonisch von  Montag bis Freitag von 8 bis 10 Uhr unter 0174-5426698

Foto: Peter Lindstroem