Ein bewegender Theaterabend , 80 Minuten, im Ingolstädter Altstadttheater. Falco Blome hat mit der großartigen Adelheid Bräu in einem  Theatermonolog Antoine de Saint-Exuperys „Flug nach Arras“ auf die Bühne gebracht.

Wir erleben die Faszination dieser Flugpioniere mit,  aber auch die Spannung,  in einem Flugzeug unter Feindbeschuss zu sitzen  und denken mit dem Weitblick eines Piloten und Autors darüber nach, was wirklich zählt, wenn das eigene Leben bedroht ist und die Menschlichkeit in einem schrecklichen Krieg auf der Strecke bleibt. Wir sind berührt von Kindheitserinnerungen und fragen auch mit dem Kleinen Prinzen und der Schlange,  ob die Verlorenheit  in der menschenleeren Wüste nicht ähnlich groß ist wie unter den Menschen.
Ein Abend, der uns viel zu sagen hat und unsere hilflosen Ängste angesichts aktueller kriege und Kriegsbedrohungen auf wundersame Weise kanalisiert und verbalisierbar  macht als miterlebbar menschliches  Plädoyer für Humanität. Ein Abend, der viel mehr ist als ein Antikriegsstück und ohne Gräuelschilderungen auskommt.

Der lebensgefährliche Aufklärungsflug des Autors über das von Nazi-Deutschland besetzte Frankreich ist in dieser komprimierten Version eine atemberaubende Mischung aus spannendem Miterleben einer körperlichen und psychischen Ausnahmesituation, Flashbacks in die Kindheit mit dem frühen Tod des  Bruders, einigen Einschüben aus „Der Kleine Prinz“ und kluger Reflexion über die Verteidigung humaner Werte in einer aussichtslosen Lage. Die Parallelen zur Gegenwart, zur verzweifelten Situation der von Putin-Russland überfallenen Ukraine sind beklemmend.  …

 Es gibt vorerst nicht viele Aufführungen. Die nächste Vorstellung ist am Sonntag, 26.10., um 18.30 Uhr. Es gibt noch Karten dafür unter www.okticket.de oder per Mail an karten@altstadttheater.de

Foto: Falco Blome