Tanztage: Arcis_collective mit „K.I.ND of Human“
Die Geburt einer Humanoiden: Im Vorraum des Kulturzentrum neun umstehen die ...
Der Festsaal war voll besetzt zum Grand Opening der 42. Ingolstädter Jazztage, bei dem auch der Jazzförderpreis an den Ingolstädter Trompeter Raphael Greil verliehen wurde. Es gibt sie also offenbar zur Genüge, die Ingolstädter Jazzfans. Oder lag es nur daran, dass der Eintritt kostenlos war?
Musikalische Säule des Abends war die famose SwingIN Bigband unter der Leitung von Oliver Wasilesku, besetzt mit Jazzgrößen aus der Region wie dem Gitarristen Rudi Trögl, einem der ersten Jazzförderpreisträger, oder mit zwei Instrumentalisten, die für den diesjährigen Preisträger Raphael Greil eine wichtige Rolle gespielt haben. Seinem ersten Trompetenlehrer Oliver Kollmansberger und am Saxophon Robert Aichner, der als Musiklehrer am Ingolstädter Reuchlingymnasium und Leiter der Stromlos-Bigband in der Kunst-und Kulturschule Harderbastei den jungen Raphael Greil viele Jahre lang gefördert und begleitet hat. Robert Aichner hielt auch die Laudatio.
Der Preisträger gab mit seinem Jora Quintett mit wunderschön sphärischen Eigenkompositionen der Band einen Vorgeschmack auf das Konzert, das er heute Abend in der Neuen Welt gibt.
Wir haben mit dem überglücklichen Preisträger gesprochen.
Nachwuchsförderung ist ein immer stärkerer Bestandteil auch der Ingolstädter Jazztage geworden. Angefangen hat es mit Jazz in Schulen, Workshops mit renommierten Dozenten, es gibt Jazz for Kids, und in diesem Jahr ist für Young Jazz eine Kooperation mit Studierenden und Dozenten der Gustav-Mahler Privatuniversität für Musik in Klagenfurt zustande gekommen. Julian Schunter, Musikpädagoge in Klagenfurt, trat ebenfalls beim Grand Opening der Jazztage auf und erläuterte, was in den nächsten Tagen alles geplant ist.
Die schwierige Haushaltslage der Stadt Ingolstadt war immer wieder präsent an diesem Abend. Moderator Andreas Hofmeier, Tubist und Kabarettist, trat in der Figur eines Insolvenzverwalters auf, der erstmal Kuckucke an den Flügel, an Notenpulte und schließlich auch an Musiker geklebt hat. Die Rolle als Vertreter des Bezirks von OBB, der auf Einsparmaßnahmen drängt , hielt Andreas Hofmeier den ganzen Abend mit Leichenbittermiene durch und sparte nicht mit sarkastischen Bemerkungen in guter Kabarettistenmanier, um damit den Widerspruchsgeist des Publikums und dessen Spendenbereitschaft herauszufordern.
Anders Co-Moderatorin Olivia Wendt, Schauspielerin am Jungen Theater und Sängerin. Sie sang den Mackie-Messer-Song aus – beziehungsreich – der „Dreigroschenoper“ und richtete zum Schluss einen eindringlichen Appell der Kulturszene an das Publikum und die anwesenden Politiker.