„Der Hofnarr“ im Freilicht: Ritterspektakel als Retro-Komödie mit Musik
Die diesjährige Freilichtproduktion des Stadttheaters Ingolstadt „Der Hofnarr“ nach dem die ...
„Abholzen geht schnell, nachwachsen langsam“. Wir berichten von einer Grundsatzrede des Ingolstädter Kulturreferenten Marc Grandmontagne in der gestrigen Stadtratssitzung und vom Protest der Ingolstädter Kulturszene gegen den finanziellen Kahlschlag bei Bildungs- und Kultureinrichtungen auf dem Ingolstädter Rathausplatz vor Sitzungsbeginn.
Es sind ca. 100 Vertreter gemeinnütziger Vereine wie Kunst- und Kulturbastei ,Künstler an die Schulen, Kap94, Kunstverein oder des Berufsverbands Bildender Künstler und Künstlerinnen und auch Nutzerinnen der Städtischen Musikschule und Besucher der Kulturangebote, die sich vor dem Eingang zum Neuen Rathaus versammelt haben. Aber auch Mitgleider des Stadttheaters und Musiker der Kammerphilharmonie Ingolstadt waren zu dieser Protestkundgebung gekommen.
Und das Junge Theater, der Kunstverein, der Konzertverein oder die Kammerphilharmonie haben auch vor Augen, dass der komplette Hämerbau in eineinhalb Jahren geschlossen sein wird. Das bedeutet weniger Abonnenten, also weniger Einnahmen. Ein klassischer circulus vitiosus. Und ein lost place.
Eine halbe Stunde später hielt Kulturrefrent Marc Grandmontagne eine von allen Stadtratsfraktionen stark applaudierte Grundsatzrede, in der er zum Umdenken aufforderte. Denn der angerichtete Schaden kaputt gesparter Strukturen stehe in keinem Verhältnis zu den eingesparten Summen.
Der Kulturreferent, der auf Krücken erschien, hatte ein Bild aus dem Krankenhaus, wo er einige Wochen mit einem komplizierten Bruch verbracht hat, mitgebracht.
Das Bild eines Knochens, der durch Osteoporose nur noch ein ausgehöhltes Gerippe ist, das jeden Moment zusammenzubrechen droht. Ein Symbolbild dafür, was passiert, wenn man die Institutionen wie Stadtbücherei, Vhs, Technikerschule und Vereine der freien Szene finanziell aushöhlt und damit zum Zusammenbruch bringt.
Zunächst räumte Grandmontagne juristisch mit dem Irrglauben auf, die sog. Freiwilligen Leistungen seien verzichtbar. Freiwillige Leistungen bedeuten, dass die Kommunen hierbei ihren eigenen Gestaltungsspielraum haben.
Es könne nicht angehen, so Grandmontagne, dass Bund und Land den Kommunen immer mehr Aufgaben aufbürden, die Kommunen die Kosten aber weitgehend selbst tragen müssen. Hier gelte es anzusetzen.
Außerdem legte Marc Grandmontagne dar, welchen Aderlass es im Ingolstädter Bildungs- und Kulturangebot bereits gegeben hat. 3,7 Mio Euro habe sein Referat bereits jetzt eingespart. Und diese Einsparungen betreffen auch die Bedingungen an Kitas und Schulen:
Und Kultureferent Marc Grandmontagne forderte zum Umdenken auf.
Fotos: ik, Johannes Hauser
