Gespräch mit Regisseur Frank A. Engel zur „Geierwally“ am Stadttheater Ingolstadt

Gespräch mit Regisseur Frank A. Engel zur „Geierwally“ am Stadttheater Ingolstadt

Wir berichten von einer Probe zur Theaterproduktion „Die Geierwally“, die morgen Abend im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt Premiere haben wird.

Die Geierwally passt nicht ins Frauenbild des 19. Jahrhunderts. Dafür wird sie ebenso  bewundert wie ausgegrenzt.   Sie hat sich getraut, hoch im Gebirge ein Geiergelege auszunehmen und gegen den Geier zu kämpfen, der junge Geier wird zu ihrem lebenslangen Begleiter. Aber Wally  fügt sich nicht dem brutalen Vater, der sie mit einem ihr verhassten Mann, Vinzenz, verheiraten möchte. Bereits als junges Mädchen, bei ihrer Firmung, hat sie sich in einen anderen verliebt, Joseph, den Bärentöter.
Der Vater verbannt sie auf eine einsame Almhütte hoch im Gebirge.  Auch nachdem Wallys Vater gestorben und sie die reichste Erbin im Tal ist, geht es  viele Jahre hochdramatisch weiter mit Wally  und den beiden Männern. Wally beleidigt öffentlich die Frau, mit der  sich Joseph in Bergnot zu ihr gerettet hatte, weil sei diese Afra für seine Geliebte hält. Joseph rächt sich, indem er Wally beim Tanz einen Kuss abringt und sie dann vor aller Augen zurückweist.
Wally ist so verletzt und eifersüchtig, dass sie Vinzenz, der sie noch immer anhimmelt, zum Mord an Joseph anstiftet. Wie die Geschichte um Liebe, Hass, Rache und Eifersucht ausgeht, sei natürlich nicht verraten.

Regisseur Frank Alexander Engel hat den Heimatroman des 19. Jahrhunderts von Wilhelmine von Hillern für die Bühne bearbeitet und in der Form einer grotesken, schaurigen Moritat für  das Kleine Haus des Stadttheaters Ingolstadt inszeniert. Die Darstellenden agieren zum Teil mit vorgebundenen puppenhaften Miniaturkörpern, sog. Kaukautzky-Puppen. Und diese gestauchten Körper spielen  auch in einer  Guckkastenbühne auf der Bühne, einer  Schaubude wie man sie vom Kasperltheater kennt.. Ausstatterin Kerstin Schmidt hat mit Regisseur Frank Alexander Engel die Ausstattung und die Figuren entwickelt. Chen Emilie Yan speilt die Wally, Olaf Danner ihren gewalttätigen Vater, Peter Rahmani und Sebastian Kremkow sind Joseph und Vinzenz. Als Gäste mit dabei sind die auch als Puppenspieler erfahrenen Martin Vogel und Mia Lehrnickel, die sich auch immer wieder chorisch und singend, als Dorfgemeinschaft zusammenrotten oder als Erzähler fungieren.
Der Musiker Sebastian Herzfeld begleitet die ganze Aufführung live mit Tasteninstrumenten und atmosphärischen Sounds, sodass die Musik zu einem weiteren Erzählelement wird.

Foto: Germaine Nassal

Gespräch mit Regisseur Frank A. Engel zur „Geierwally“ am Stadttheater Ingolstadt