KI-Musik zu „Der Menschenfeind“ – Teil 2
Es ist eine ganz spezielle Musik zu Molières ‚Der Menschenfeind‘, die ...
Fast fühlte es sich an wie ein beglückendes Familientreffen: Mit einem fulminanten Auftritt beschloss das Ensemble del Arte seine aktuelle Konzertsaison im Neuburger Kongregationssaal. Und wieder bestätigte sich, was seit nunmehr 30 Jahren den besonderen Charme der Formation ausmacht – besteht sie doch zum Großteil aus der ersten Generation, der „alten Garde“ des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt, mit all ihren unverwechselbaren musikalischen Persönlichkeiten.
Unter der ebenso lustvollen wie spannungsgeladenen Leitung von Ariel Zuckermann begann der großartige, höchst unterhaltsame Abend mit Miniaturen, Volksliedern und Tänzen aus Georgien von Vazha Azarashvili und Sulchan Zinzadze. Dabei durchdrang das Streichorchester die Melodien seiner Heimat mit sattem, rundem, warmem, impulsivem Klang, fing den Zauber dieser traditionellen Weisen unmittelbar ein, ließ die Seele, die den kurzen Kompositionen innewohnt, intensiv erfühlbar werden.
Ganz im Zentrum des zweiten Teils stand Stargeiger Benjamin Schmid, der mit Kompositionen aus der französischen Spätromantik und Moderne brillierte: Ein Höhepunkt war zweifelsohne die berühmte „Havanaise“ von Camille Saint-Saëns, die Schmid und Zuckermann als perfekte Gelegenheit nutzten, um die luxuriös auskostende Technik der Violine und das exotische Flair der kubanischen Rhythmen knisternd aufleben zu lassen. Die Verbindung von Schmids hochvirtuosem Geigenspiel, sein weicher, geschmeidiger und zugleich packend energetischer Ansatz, gepaart mit einer elektrisierenden Orchestrierung erweckte die flirrende Atmosphäre des Stücks zum Leben – das Publikum konnte sich sofort in den karibisch-lateinamerikanischen Puls von Havanna versetzen.
Und dass Benjamin Schmid darüber hinaus auch ein ganz fantastischer Jazzmusiker ist, zeigte sich bei Darius Milhauds Fantasie „Le boeuf sur le toit“ („Der Ochse auf dem Dach“), einem verspielten, regelrecht humorvoll wirkenden, vielsagenden Titel, der den Abend mit einer wunderbaren Mischung aus französischer Leichtigkeit und brasilianischem Esprit beendete. Schmid und das Ensemble del Arte ließen die spritzig dahinschlitternden Rhythmen, die bunte Klangpalette dieses Stücks auf jazzig-schräge, feurig-folkloristische Weise erfrischend lebendig erscheinen. Grandios!
Mitgliedschaften und Spenden an den Freundeskreis Ensemble del Arte e.V. sind jederzeit willkommen unter:
https://www.ensembledelarte.de