Eröffnungskonzert der Audi Sommerkonzerte mit Geigerin Midori und der Entdeckung einer Sinfonie

Eröffnungskonzert der Audi Sommerkonzerte mit Geigerin Midori und der Entdeckung einer Sinfonie

Das unverständlicherweise nicht sonderlich gut besuchte Eröffnungskonzert der Audi Sommerkonzerte am Samstag im Theaterfestsaal  war der Triumph vor allem zweier Frauen. Der wunderbaren Geigerin Midori, die mit präziser Gestaltungskraft  Dvoraks Violinkonzert in jeder Note eindringlich und fein modellierte – und als große  Überraschung die Begegnung mit der Symphonie der 1944 verstorbenen amerikanischen Komponistin Amy Beach. Welche Frau hat Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt ein Werk für großes Orchester komponiert! Diese spätromantische Musik  hat mit ihren  tänzerisch beschwingten  Elementen durchaus eine gewisse Nähe zu Antonin Dvorak, wenn auch nicht aus dem böhmischen sondern dem irisch-gälischen Umfeld. Diese abwechslungsreich gebaute Sinfonie  verdient jedenfalls einen festen  Platz im Orchesterrepertoire. Die Dirigentin des Deutschen Symphonieorchesters Berlin, Marie  Jacquot, hielt die Zügel straff, vielleicht etwas zu straff in der Hand, um der kongenialen Solistin Midori  eine ganz gleichwertige Partnerin zu sein. Der  „Wow“-Effekt  der unbekannten Sinfonie einer unbekannten Komponistin aber kam überzeugend zum Tragen. Große Begeisterung also beim Eröffnungskonzert.  

Karten für die Audi Sommerkonzerte, selbst für Weltstar Anne-Sophie Mutter mit Filmmusik und für die weiteren interessanten Konzerte gibt es noch.

Foto: Thorsten Brieger

Eröffnungskonzert der Audi Sommerkonzerte mit Geigerin Midori und der Entdeckung einer Sinfonie